Erster Absolvent startet in sächsischer Praxis
Mit dem Titel „dr. med.“* hatte Braun im Rahmen des Projekts „Studieren in Europa – Zukunft in Sachsen“ das Studium in Ungarn abgeschlossen und anschließend eine Weiterbildung zum Facharzt für Allgemeinmedizin am Rudolf-Virchow-Klinikum in Glauchau absolviert. Jetzt wird er als Hausarzt in seiner Heimat praktizieren.
Von Pécs nach Zwickau
Er ist damit der erste fertig ausgebildete Praxiseinsteiger aus dem Projekt, der den Weg zurück nach Sachsen gefunden hat und zur Sicherung der ärztlichen Versorgung auf dem Land beirtägt. Der 32 Jahre junge Mediziner wird dann in der Praxis von Norman Seidel im Zwickauer Ortsteil Mosel tätig sein.
Zum Projekt
Das Projekt „Studieren in Europa – Zukunft in Sachsen“ wurde 2013 von der KV Sachsen initiiert: Pro Jahr werden bis zu 40 junge Studentinnen und Studenten bei ihrem Studium der Humanmedizin an der Universität in Pécs gefördert, um anschließend in Sachsen zu praktizieren. Dabei übernehmen die KV Sachsen und die sächsischen Krankenkassen jährlich die Studiengebühren für 20 Medizinstudienplätze, das Sächsische Staatsministerium für Soziales, Gesundheit und Gesellschaftlichen Zusammenhalt finanziert seit 2020 bis zu 20 weitere Plätze pro Jahrgang. Im Rahmen der Vereinbarung verpflichten sich die Absolventinnen und Absolventen dazu, nach ihrer Facharztweiterbildung für mindestens fünf Jahre außerhalb der Städte Leipzig/Markkleeberg sowie Dresden/Radebeul in Sachsen als Hausärzte tätig zu sein.
„Unsere Investition in dieses langfristige Projekt beginnt sich nun auszuzahlen. Denn der Start unseres ersten Pécs-Absolventen ist nicht nur ein bedeutender Meilenstein für das Projekt ‚Studieren in Europa – Zukunft in Sachsen‘, sondern auch für die Zukunft der Gesundheitsversorgung im Freistaat. Das Projekt ist ein nachhaltiger Baustein zur Sicherstellung der medizinischen Versorgung im ländlichen Raum Sachsens", sagte die stellvertretende KV-Chefin Dr. Sylvia Krug.
In ganz Sachsen sind mehr als 370 Hausarztstellen unbesetzt. Besonders betroffen sind kleinere Städte und der ländliche Raum. Der KV zufolge sind etwa 30 Prozent der Hausärzte über 60 Jahre alt und gehen auf absehbare Zeit in Rente.
*Der ungarische „dr.“-Titel wird in Deutschland kleingeschrieben. Er bezeichnet einen berufsqualifizierten Abschluss und wird automatisch mit dem Studienabschluss in Ungarn verliehen.