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EU-Kommission will Kontrollen für Medizinprodukte verschärfen

eb/dpa
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Die EU-Kommission will Lehren aus dem Brustimplantate-Skandal ziehen. Gesundheitskommissar John Dalli hat heute einen Gesetzesvorschlag vorgestellt, der Medizinprodukte sicherer machen soll.

Der Skandal mit zehntausenden betroffenen Frauen in Europa und anderen Teilen der Welt habe viele Menschen schockiert, erklärte Dalli in Brüssel. Das Vertrauen der Patienten und Verbraucher sei "schwer beschädigt" worden.

Vergangenen Winter hatte die französische Firma Poly Implant Prothèse (PIP)  für Aufsehen gesorgt, weil sie für Implantate billiges Industrie-Silikon verwendet hatte. Die Kissen reißen häufiger und rufen Entzündungen hervor, zudem werden sie für Krebsfälle verantwortlich gemacht. Gesundheitsbehörden in aller Welt empfahlen den betroffenen Frauen, sich die Implantate entfernen zu lassen.

Kontrollen auch für Pflaster, Röntgengeräte, Herzschrittmacher

Deshalb plädiert Dalli für schärfere Kontrollen von Medizinprodukten, bevor sie in der EU auf den Markt kommen. Das können neben Implantaten zum Beispiel Pflaster, Röntgengeräte, Herzschrittmacher oder Bluttests sein.

Unangekündigter Besuch

Die Bewertungsstellen für die Sicherheit medizinischer Produkte will Brüssel unter strengere Aufsicht der nationalen Behörden stellen. Der Gesundheitskommissar fordert zudem Überprüfungen und regelmäßige Kontrollen der Hersteller - auch durch unangekündigte Besuche in den Fabriken. Verbrauchern will die Kommission die Möglichkeit geben, sich in einer erweiterten Internetdatenbank über Medizinprodukte zu informieren.

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