Fallzahlen für Mundhöhlen- und Rachenkrebs sinken gegen den Trend
Etwa die Hälfte der bösartigen Tumoren betrafen Brustdrüse (68.900), Prostata (58.800), Dickdarm (58.300) und Lunge (57.500).
„Erfreulicherweise beobachten wir für viele Krebsarten eher rückläufige Erkrankungsraten, aber trotzdem steigt die Gesamtzahl der Krebserkrankungen aufgrund der Alterung der Gesellschaft“, erklärtRKI-Präsident Lothar H. Wieler. Daher wird für das Jahr 2020 eine Zunahme der neudiagnostizierten Krebserkrankungen auf rund 510.000 Erkrankungsfälle prognostiziert. Das RKI rechnet damit, dass die Zahl der Krebserkrankungen in Mundhöhle und Rachenraum nach der leicht positiven Entwicklung von 2015 (13.930 Fälle) bis 2016 (13.900 Fälle) bis 2020 auf 13.800 sinken wird.
Krebs bleibt Todesursache Nummer eins
Krebs gehört zu den Haupttodesursachen weltweit ebenso wie in Deutschland. Die Krebsregistrierung habe das Ziel, die Krankheitslast durch Krebs in der Bevölkerung zu verringern, unterstreicht Wieler. Diese Daten machen steigende Erkrankungsraten bei einzelnen Krebsarten sichtbar, signalisieren Forschungsbedarf, decken Präventionspotenziale auf, überprüfen die Wirkung von Früherkennungsprogrammen oder Effekte von Präventionsmaßnahmen, wie zum Beispiel durch die Impfung gegen Humane Papillomviren.
Diese 12. Ausgabe von "Krebs in Deutschland" beruht auf Daten der bevölkerungsbezogenen Krebsregister bis 2016. Alle Bundesländer haben mittlerweile eine flächendeckende Krebsregistrierung aufgebaut, dennoch können die Zahlen der Krebsneuerkrankungen in Deutschland nicht durch Zusammenzählen bestimmt werden, denn nach wie vor sind die einzelnen Register zu einem unterschiedlichen Grad vollzählig. Deshalb beruhen die Zahlen im Bericht noch auf Schätzungen, allerdings ist laut RKI inzwischen die Datenbasis deutlich breiter.
Das Zentrum für Krebsregisterdaten des Robert Koch-Instituts und die Gesellschaft der epidemiologischen Krebsregister in Deutschland veröffentlichen „Krebs in Deutschland“ alle zwei Jahre. Das Deutsche Kinderkrebsregister und der Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums haben ebenfalls Zahlen und Informationen für den Bericht beigegetragen. „Krebs in Deutschland“ wird ergänzt durch die Internetseitehttp://www.krebsdaten.de, dort sind auch Datenbank-Abfragen möglich. Alle fünf Jahre, zum nächsten Mal 2021, veröffentlicht das RKI einen umfassenden Bericht zum Krebsgeschehen in Deutschland.