Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV)

Finanzentwicklung: GKV verbucht 1,9 Milliarden Defizit

LL/pm
Gesellschaft
Im 1. Halbjahr 2021 verbuchten die 103 gesetzlichen Krankenkassen ein Minus von 1,9 Milliarden Euro, teilt das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) mit. Und eine Studie prognostiziert eine Kostenexplosion.

Aus der Halbjahresbilanz, die das BMG aktuell veröffentlicht hat, geht hervor, dass den Einnahmen der gesetzlichen Krankenkassen in Höhe von 138,4 Milliarden Euro Ausgaben von 140,3 Milliarden Euro gegenüberstanden. Mit einkalkuliert: Die GKV führen seit Jahresbeginn pro Quartal etwa 2 Milliarden Euro ihrer Finanzreserven an den Gesundheitsfonds ab. Trotzdem verzeichnete der Gesundheitsfond in der Halbjahresbilanz ein Defizit von 311 Millionen Euro.

Die Finanzreserven der Krankenkassen betrugen Ende Juni 2021 14,8 Milliarden Euro und entsprechen damit im Durchschnitt 0,6 Monatsausgaben. Die gesetzlich vorgesehene Mindestreserve für die einzelnen Krankenkassen liegt bei 0,2 Monatsausgaben. Die Beitragseinnahmen ohne Zusatzbeiträge stiegen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 3,3 Prozent. Der von den Krankenkassen erhobene Zusatzbeitragssatz belief sich im 1. Halbjahr auf 1,28 Prozent.

Die Pandemiekosten schlagen voll durch

„Die Pandemie hat auch im 1. Halbjahr 2021 die Einnahmen- und Ausgabenentwicklung der gesetzlichen Krankenversicherung deutlich geprägt,” erklärt Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU). Trotzdem, betont er, ist es gelungen, die Zusatzbeitragssätze der Krankenkassen für 2021 stabil und damit die Sozialabgaben unter 40 Prozent zu halten. Das gelte auch als gesetzlich festgelegtes Ziel für das kommende Jahr 2022.

Wenn im Oktober die aktuelle Finanzprognose für die GKV vorliegt, werde geprüft, „... ob der von der Koalition beschlossene ergänzende Bundeszuschuss von sieben Milliarden Euro angepasst werden muss. Klar ist: Die Bundesregierung steht zur gesetzlichen Sozialgarantie,” so der Minister.

Studie zur Kostenentwicklung bis 2040:

Studie zur Kostenentwicklung bis 2040:

Quelle: BCG

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