bvmd zur Approbationsordnung

Findet die Odyssee 'Masterplan Medizinstudium 2020' ein Ende?

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Studium
“Neben vielen sinnvoll übernommenen Änderungen enthält auch dieser Entwurf noch viele Baustellen, die so nicht stehen bleiben können", kommentiert die Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland (bvmd) die aktuelle Fassung der neuen Approbationsordnung.

"Wir glauben dennoch, dass die Odyssee 'Masterplan Medizinstudium 2020' bald sein Ende finden kann”, sagte bvmd-Vizepräsidentin Giulia Ritter. Es sei nach wie vor das Ziel der Studierenden und der Politik, ein zukunftsfähiges und praxisnahes Medizinstudium zu schaffen, das die Ärztinnen und Ärzte von morgen auf ihren Berufsalltag vorbereitet, inbegriffen der zunehmenden Digitalisierung und der Verschiebung von Sektorengrenzen, bekräftigte bvmd-Vizepräsident Jason Adelhoefer. "Das Medizinstudium muss den Anforderungen an das Arztprofil im Gesundheitswesen der Zukunft endlich gerecht werden.”

Studierbarkeit und Ausbildung müssen im Mittelpunkt stehen!

Die neue Approbationsordnung könne das leisten. So sei die Verknüpfung von grundlagenwissenschaftlichen und klinischen Inhalten über das gesamte Studium in Anbindung an die Lernziele im NKLM positiv herhorzuheben. Deshalb "wundert es daher um so mehr, dass weiterhin darauf hingewiesen werden muss, dass die Gewährleistung der Studierbarkeit und die Ausbildung klinikorientierter Ärzt*innen im Mittelpunkt stehen sollen".

Die bvmd spricht sich gegen eine Ausweitung der Vorklinik auf Kosten der klinisch-praktischen Ausbildung aus und warnt vor einer Mehrbelastung der Studierenden durch eine zunehmende Verschiebung von Verpflichtungen in die vorlesungsfreie Zeit. Ausbaufähig sei auch die Verankerung nationaler Standards in den Staatsexamina sowie im Praktischen Jahr (PJ).

Die bvmd wünscht sich eine Lösung für alle Missstände im PJ durch die Einführung von getrennten Kranken- und Fehltagen, eine verpflichtende Aufwandsentschädigung, die Fokussierung auf Lehre statt Hilfstätigkeiten und einen vierwöchigen Mindestabstand zwischen PJ-Ende und dem dritten Teil der ärztlichen Prüfung.

Die Bundesvertretung baue daher darauf, dass Bund und Länder nun zügig das formale Normsetzungsverfahren einleiten. “Das Medizinstudium in Deutschland hinkt bereits seit Jahren in den aktuellen Standards der Medizin und Lehrdidaktik hinterher, der Zeitpunkt, das zu verändern, ist längst überfällig”, betont Bundeskoordinatorin Leoni Hermes.

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