Studie des Universitätsklinikums Heidelberg

Frühgeburt? Mütter haben höheres Parodontitis-Risiko!

Zahnmedizin
Forschende fanden Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen einer Parodontitis bei Müttern und dem Auftreten von Frühgeburten. Es gibt zudem eine höhere Prävalenz ungesunder oraler Mikroben bei den Frühchen.

Frauen mit Frühgeburten haben möglicherweise ein höheres Risiko für Parodontitis im Vergleich zu Frauen mit Vollgeburten. Dies geht aus einer Studie hervor, die auf der EuroPerio10 vorgestellt wurde, dem weltweit führenden Kongress für Parodontologie und Implantologie, der von der European Federation of Periodontology (EFP) organisiert wird.

Für die Studie wurden orale Entzündungen und Mikroben bei Frauen, die vor der 37. Schwangerschaftswoche entbunden hatten, mit denen von Frauen verglichen, die eine Vollgeburt hatten. Insgesamt wurden 77 Frauen in den ersten sechs Tagen nach der Geburt in die Studie aufgenommen. Davon hatten 33 eine Früh- und 44 eine Vollgeburt.

Erhoben wurden Informationen zu Alter, Rauchgewohnheiten, Krankheiten und Medikamenten sowie das Schwangerschaftsalter bei der Geburt und das Geburtsgewicht. Bleeding on probing wurde an vier Stellen, Sondierungstiefe und Attachmentverlust wurden an sechs Stellen pro Zahn erhoben. Plaqueproben wurden supragingival und bei Patienten mit Sondierungstiefen von mehr als drei Millimetern auch subgingival an verschiedenen Stellen des Mundes entnommen. Die Forscher verwendeten dann die 16S rRNA-Gen-Sequenzierung, um die Bakterienarten anhand ihrer genetischen Informationen zu identifizieren.

Geburtsgewicht des Babys ist bei Müttern mit PA geringer

Mütter mit Frühgeburten wiesen einen signifikant größeren Attachmentverlust, einen höheren Prozentsatz an Taschentiefen von vier Millimeter oder mehr sowie unterschiedliche Bakterienpopulationen supra- und subgingival auf. Überdies war das Geburtsgewicht der Babys von Müttern mit Parodontitis signifikant niedriger als bei Müttern mit guter Mundgesundheit oder einer Gingivitis, wobei größere Studien erforderlich sind, um diese Ergebnisse zu verifizieren.

Kann man Zahl der Frühgeburten durch PAR-Therapie senken?

"Wenn sich diese Ergebnisse bestätigen, könnte dies Auswirkungen auf die Verhinderung von Frühgeburten haben, die bei 10 Prozent der Geburten auftreten und für bis zu 75 Prozent der perinatalen Todesfälle und mehr als 50 Prozent der Entwicklungsstörungen bei Kindern verantwortlich sind", resümiert Studienautor Dr. Valentin Bartha vom Universitätsklinikum Heidelberg.

The abstract “Periodontal status and microbiome composition in women with preterm birth – a case control study” was presented during the session “Periodontitis and systemic diseases – from pregnancy complication to systemic inflammation” which took place on 17 June at 12:30 CEST in Poster discussion area 1.

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