„Ganz in Weiß! Von Kunststoff bis Keramik“
Das wissenschaftliche Programm der Sylter Woche steht unter der Überschrift „Ganz in Weiß! Von Kunststoff bis Keramik“ und bietet Beiträge zur restaurativen Verfahren, zur Materialkunde und Prothetik, zu Fragen des passenden analogen oder digitalen Workflows bis hin zu ästhetischen Fragestellungen. Insgesamt stehen 24 Seminare für Zahnärztinnen und Zahnärzte, acht Seminare für ZFA sowie drei Notfallkurse auf dem Programm. 21 Referenten sind eingeladen. Zur Dentalausstellung präsentieren sich 62 Dentalaussteller.
Die Politik gefährdet wohnortnahe zahnmedizinische Versorgung
Michael Brandt, Präsident der Zahnärztekammer Schleswig-Holstein, wies in seiner Begrüßungsrede auf die wirtschaftliche Bedeutung der Zahnmedizin hin: In Zahnarztpraxen seien insgesamt 420.000 Mitarbeiter beschäftigt. Dennoch verfolge die Bundesregierung eine Politik, die „weltweit anerkannte gute ambulante Versorgung in Deutschland zu Grabe zu tragen. […] Galt aus Kostengründen bislang ‚ambulant vor stationär‘, so werden jetzt Milliarden in die stationäre Versorgung gepumpt und der ambulante Bereich soll ausbluten". Das werde künftig insbesondere in den Flächenländern wie Schleswig-Holstein zu spüren sein.
I-MVZ haben alle Versprechen gebrochen
Prof. Dr. Christoph Benz, Präsident der Bundeszahnärztekammer, berichtete von den Diskussionen zu Investoren-MVZ auf dem Deutschen Ärztetag. Der Konflikt zwischen Klinikärzten und Niedergelassenen führe dazu, dass die Bundesärztekammer ihre Kritik an Investoren-MVZ insgesamt vorsichtiger formulieren würde. Da könne die Zahnärzteschaft deutlicher werden: Alle Versprechungen, die Investoren bei der Einführung von MVZ gemacht hätten, seien gebrochen worden, so Benz. Der ländliche Raum habe nicht profitiert, Qualitätsverbesserungen seien nicht zu sehen: „Klassische mechanische Zahnmedizin mit Überversorgung und die Prävention als Lockangebot sind für mich kein Ausdruck moderner zahnmedizinischer Qualität.“
Auch die hochgesteckten Erwartungen an flexible Arbeitszeitmodelle können die Investoren-MVZ offensichtlich nicht erfüllen. Sie hätten die „geringste Teilzeitquote“ von allen zahnärztlichen Praxisformen. Die Konsequenz müsse sein, noch stärker als bisher auf die Probleme hinzuweisen: „Wir müssen lauter werden. Wir müssen tatsächlich auf die Straße gehen“, sagte Benz mit Blick auf die jüngste Protestveranstaltung in Gelsenkirchen.