Gesundheits-Apps auf dem Prüfstein
Brüssel stellt Gesundheits-Apps für Computer und Mobiltelefone auf den Prüfstand. Die EU-Kommission denkt über Vorschriften für die Anwendungen nach und bittet Bürger und interessierte Gruppen dazu bis zum 3. Juli um ihre Vorschläge.
Verbesserungsfähig: der Datenschutz
Verbesserungsbedarf vermutet die Brüsseler Behörde zum Beispiel beim Datenschutz. Denn gerade Informationen zum körperlichen und geistigen Wohlbefinden sind sehr sensibel. Viele Apps können große Mengen an Daten sammeln und weiterverarbeiten, erklärte die Kommission in einem Begleitpapier zu der Befragung. Die Brüsseler Behörde sammelt deshalb Vorschläge, wie die unnötige und unzulässige Weiterverarbeitung von Gesundheitsdaten verhindert werden könnte. Vorschläge zum weiteren Vorgehen könnte die Kommission im Jahr 2015 machen.
Sparen mit Apps
Die Behörde verweist allerdings auch auf zahlreiche Vorteile. Im Gesundheitswesen könnten durch die Apps in den kommenden Jahren bis zu 99 Milliarden Euro eingespart werden, so die Hoffnung. "Durch die mobile Gesundheitsversorgung werden weniger teure Krankenhausaufenthalte erforderlich", teilte die EU-Kommissarin für Digitales, Neelie Kroes, mit. Außerdem achteten die Nutzer stärker auf ihre Gesundheit.
Derzeit gibt es nach Angaben der Kommission weltweit etwa 100.000 Gesundheits-Apps. Darunter seien zum Beispiel Programme, die den Blutdruck messen oder Diabetiker bei der Dosierung ihres Insulins unterstützen. Zudem gebe es Apps, die Nutzern helfen sollen, ihr tägliches Sportprogramm durchzuhalten. Die Behörde sieht im Bereich der Gesundheits-Apps weitere Wachstumschancen.