Gesundheits-Apps verbessern Ernährungsverhalten
Insgesamt wurden 41 wissenschaftliche Interventionsstudien ausgewertet, die Ernährungs-Apps auf ihre Effektivität hin untersucht hatten. Über die Einzelstudien wurden rund 6.300 Frauen und Männer in die Meta-Analyse eingeschlossen. Die Altersspanne reicht von 14 bis 68 Jahren mit einem Durchschnittsalter von 41 Jahren.
Vier Strategien zur Verhaltensänderung
Die WissenschaftlerInnen schauten sich die rund 30 verschiedenen Apps im Hinblick auf ihre Strategien zur Verhaltensänderung ihrer User an. Getestet wurden unter anderem Loseit! , Alive PD,My Meal Mate , Jawbone Up , Kalorienzähler , Weight Watchers , Noom , FitBit und MyTherapy. Die Forscher fanden, dass die Apps trotz ihrer unterschiedlichen Optik im Wesentlichen nur vier verschiedene Strategien nutzen: 1. Ziele setzen, 2. Feedback geben, 3. soziale Unterstützung bereitstellen und 4. Wissen vermitteln. Das gilt für die auf dem Markt verfügbaren kommerziellen und die im wissenschaftlichen Kontext entwickelten Apps gleichermaßen: Beide unterscheiden sich in ihrer Wirksamkeit nicht systematisch.
Bei Patienten als auch bei gesunden Usern wirksam
Im Ergebnis waren die Apps sowohl bei Patienten als auch bei gesunden Usern wirksam – und so für eine breite Gesundheitsförderung in ganz unterschiedlichen User-Gruppen. "Es hat sich gezeigt, dass App-basierte mobile Interventionen effektiv sind, sowohl um Ernährungsverhalten zu verändern, als auch um Gewicht zu reduzieren und ernährungsbezogene Gesundheitsparameter zu verbessern", resümieren die Autoren.
So funktioniert das Abnehmen per App
Die Studie zeigt, dass mobile Interventionen ein hohes Potenzial haben, aber dass gleichzeitig die Möglichkeiten der mobilen Technologie noch bei Weitem nicht ausgeschöpft sind.
Karoline Villinger, Deborah R. Wahl, Heiner Boeing, Harald T. Schupp, Britta Renner: The effectiveness of app‐based mobile interventions onnutrition behaviours and nutrition‐related health outcomes: A systematic review and meta‐analysis. Obesity Reviews, DOI:https://doi.org/10.1111/obr.12903