US-Studie

Grippe-Impfpflicht für das Gesundheitspersonal senkt Sterberisiko der Patienten

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Gesellschaft
Ein Blick auf die USA zeigt: Eine verpflichtende Grippeschutzimpfung für das Gesundheitspersonal hilft anscheinend, Todesfälle durch Grippe und Lungenentzündung - gerade bei älteren Menschen - zu verhindern.

US-Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass eine Impfpflicht für Krankenhausmitarbeiter dazu beitragen kann, Todesfälle durch Lungenentzündung und Grippe, insbesondere bei älteren Menschen, zu verhindern. Die Ergebnisse der quasi-experimentellen Beobachtungsstudie sind in denAnnals of Internal Medicineveröffentlicht.

Die Forscher der University of Georgia, der Montana State University und der Monash University weisen darauf hin, dass saisonale Grippe-Impfstoffe zwar ein wichtiger Schutz gegen Infektionen sind, aber bei älteren Erwachsenen und chronisch kranken Personen, die das größte Risiko haben, weniger wirksam sein können.

Insgesamt 14 Bundesstaaten hatten von 2002 bis 2014 ein Impfgesetz verabschiedet

Die Centers for Disease Control and Prevention (CDC) empfehlen in den USA daher seit Langem die Impfung von Mitarbeitern des Gesundheitswesens. Mehrere Bundesstaaten haben Gesetze erlassen, die vorschreiben, dass Krankenhäuser ihren Mitarbeitern vor Ort eine Grippeimpfung anbieten müssen.

Die Wissenschaftler führten nun quasi-experimentelle Längsschnittstudien in jenen 14 Bundesstaaten durch, die zwischen 2002 und 2014 ein Impfgesetz verabschiedet hatten. Ziel war, den Zusammenhang zwischen den Gesetzen zur verpflichtenden Grippeimpfung von Krankenhausmitarbeitern und der Influenza- und Pneumonie-Sterblichkeitsrate abzuschätzen.

Sie fanden heraus, dass die Umsetzung eines Gesetzes zur Impfpflicht mit einer 2,5-prozentigen Senkung der monatlichen Pneumonie- und Influenza-Mortalitätsraten in den Jahren verbunden war, in denen der Impfstoff gut an die zirkulierenden Stämme angepasst war.

1.822 Todesfälle konnten aufgrund der Impfpflicht abgewendet werden

Dies bedeutet, dass während des Influenzajahres 2016 bis 2017 etwa 1.822 Todesfälle durch Lungenentzündungen und Influenza aufgrund der Gesetze abgewendet werden konnten. Die größten Auswirkungen seien bei älteren Menschen und während der Hauptgrippemonate aufgetreten. Laut den Forschern deuten diese Ergebnisse darauf hin, dass eine gesetzliche Impfpflicht ein guter Weg sein könnte, um die am meisten gefährdeten Bevölkerungsgruppen des Landes zu schützen.

Mariana Carrera, Emily C. Lawler,  Corey White, Population Mortality and Laws Encouraging Influenza Vaccination for Hospital Workers, in: Annals of Internal Medicine, published 5 January 2021, doi.org/10.7326/M20-0413

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