Studie der University of Pennsylvania

"Gut gemacht" – wie sich Lob auf die Putzzeit auswirkt

ZahnmedizinKinderzahnheilkunde
Forschende der University of Pennsylvania haben das tägliche Zahnputzverhalten von Dreijährigen unter folgender Frage untersucht: Wie wirken sich Anweisungen und Lob der Eltern auf ihre Ausdauer beim Putzen aus?

Konkret wurde untersucht, wie sich die elterliche Unterhaltung während des Zähneputzens, aber auch Stress, Stimmung und Schlaf des Kindes separat auf die Schwankungen in der Putzzeit auswirken. An der Studie nahmen 81 Dreijährige teil, die erlernt hatten, sich selbst die Zähne zu putzen. Sie kamen aus Familien im Raum Pennsylvania, deren durchschnittlicher Bildungsstand vergleichsweise hoch war.

Die Eltern übermittelten über 16 Tage Videos vom abendlichen Zähneputzen, in denen sowohl die Ausdauer der Kinder als auch die Gespräche der Eltern festgehalten wurden. Die Eltern wurden angewiesen, mit der Videoaufnahme zu beginnen, bevor ihr Kind die Zahnbürste in den Mund nahm und die Aufnahme erst zu beenden, wenn die Mundhygiene beendet war. Die Eltern wurden zudem gebeten, ihr Kind so lange wie möglich selbst die Zähne putzen zu lassen, bevor sie eingriffen und nachputzten. Zudem wurden täglich Fragebögen zum Stressniveau der Eltern, der Stimmung und dem Schlaf des Kindes ausgefüllt.

Lob verlängerte die Putzdauer

Die Videos zeigten den Umgang der Eltern während des Zähneputzens mit ihrem Kind. Neben Lob wurden auch Anweisungen zum Zähneputzen ausgesprochen, manche Eltern verwendeten „Ablenkungsstrategien“ wie Singen oder Vorlesen eines Buches. Die Ergebnisse zeigten, dass die Ausdauer der Kinder von Tag zu Tag schwankte und mit dem Zuspruch der Eltern zusammenhing.

Kinder putzten demnach länger an Tagen, an denen ihre Eltern mehr Lob und weniger Anweisungen gaben. Die Kinder reagierten jeweils unterschiedlich empfindlich auf Stimmung, Schlaf und Stress der Eltern.

In dieser Studie wurde das Zähneputzen als Aufgabe ausgewählt, da es sich dabei um eine alltägliche Aufgabe handelt, die Kindern nicht besonders viel Spaß macht, aber für die langfristige Gesundheit essenziell ist.

Schlafqualität und morgendliches Putzen fehlten

Die Autoren räumen allerdings mehrere Einschränkungen der Studie ein. Die Stichprobe war auf einkommensstärkere Familien in einem westlichen, gebildeten kulturellen Kontext ausgerichtet. Es könnten mögliche Verzerrungen durch nicht korrektes Ausfüllen der Fragebögen oder Änderungen im elterlichen Verhalten aufgetreten sein. Zudem fehlten konkrete Daten über die Qualität des Schlafs der Kinder sowie das morgendliche Zähneputzen. Darüber hinaus bleibt ungeklärt, ob das Lob der Eltern langfristige Veränderungen im Verhalten der Kinder bewirkt oder lediglich kurzfristige Effekte hat.

Leonard JA, Lydon-Staley DM, Sharp SDS, Liu HZ, Park AT, Bassett DS, Duckworth AL, Mackey AP. Daily fluctuations in young children's persistence. Child Dev. 2021 Dec 14. doi: 10.1111/cdev.13717. Epub ahead of print. PMID: 34904237.

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