„Handlungs- und Gestaltungsspielräume wieder stärken“
Als Teil der Selbstverwaltung komme der zahnärztliche Berufsstand seinen Aufgaben seit jeher in bewährter Weise nach. „Dazu gehört, die Versorgung präventionsorientiert auszurichten und sie gleichwertig sicherzustellen, sodass die Menschen unabhängig von Wohnort und sozialem Status Zugang zur zahnmedizinischen Versorgung und Teilhabe am medizinischen Fortschritt haben“, schreibt die KZBV und argumentiert: Als wesentliche Erfolge der zahnärztlichen Selbstverwaltung habe sich die Mundgesundheit der Bevölkerung in den vergangenen Jahren erheblich verbessert, Deutschland nehme in diesem Bereich eine internationale Vorbildfunktion ein. Dies zeige, dass die Selbstverwaltung ihr volles Potenzial ausschöpfen kann, wenn sie über ausreichend große Handlungs- und Gestaltungsspielräume verfügt.
KZBV beobachtet zunehmende Respektlosigkeit gegenüber Organisationen der Selbstverwaltung
„Unter der Ampel-Regierung wird aber die zahnärztliche Selbstverwaltung Schritt für Schritt beschnitten, im Gegenzug werden die Aufsichtsrechte und Entscheidungsbefugnisse des Bundes ausgeweitet. Das schwächt die Selbstverwaltung auf allen Ebenen und macht sie auch für ein Engagement des Nachwuchses wenig attraktiv“, kritisiert Martin Hendges, Vorsitzender des Vorstandes der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV) scharf.
„Um eine Selbstverwaltung zu fördern, die auch in Zukunft ihren zentralen Beitrag im Gesundheitswesen leisten kann, müssen ihre Handlungs- und Gestaltungsspielräume erhalten und ausgebaut werden“, fordert Hendges. „Dafür brauchen wir ein klares Bekenntnis der Politik zur Selbstverwaltung.“ Stattdessen beobachtet die KZBV eine zunehmende Respektlosigkeit in den Aussagen von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach, in denen er Organisationen der Selbstverwaltung, die ihren per Gesetz festgelegten Aufgaben nachgehen, als „Lobbygruppen“ diffamiert.