Hausweiler kritisiert Warkens Pläne
Das Bundeskabinett hat gestern einen Gesetzentwurf zur Beschleunigung der Anerkennungsverfahren ausländischer Berufsqualifikationen in Heilberufen beschlossen. Das betrifft neben Zahnärztinnen und Zahnärzten auch Ärzte, Apotheker und Hebammen. Damit soll die Anerkennung „deutlich entbürokratisiert“ werden, wie das Bundesgesundheitsministerium (BMG) mitteilt.
Eine wichtige Neuerung sei, dass die direkte Kenntnisprüfung „zum Regelfall der Anerkennung ärztlicher, zahnärztlicher oder pharmazeutischer Berufsqualifikation aus Drittstaaten“ werden soll. Das bisherige Verfahren „der dokumentenbasierten Gleichwertigkeitsprüfung wird nur noch wahlweise angeboten“ meldet das BMG.
Beschleunigung darf nicht zulasten der Qualität gehen
Hausweiler befürchtet ein „oberflächliches Zulassungsverfahren im Turbogang“, das den Fachkräftemangel nicht lösen werde, sondern dem Berufsstand und den Patienten schaden könne. Grundsätzlich sei es gut, dass Verfahren beschleunigt werden sollen, aber das dürfe nicht zulasten der Qualität gehen, erklärt Hausweiler im neuen Newsletter „Kammer kompakt“ der Zahnärztekammer Nordrhein.
„Es kann nicht sein, dass ausländische Abschlüsse und Referenzen – wie aktuell geplant – in Zukunft nur noch rudimentär überprüft werden„, verdeutlicht er. “„Wird schon alles stimmen“, scheint hier das Motto zu sein. Das ist jedoch keine Verfahrensbeschleunigung, sondern bringt am Ende unsere Patientinnen und Patienten in Gefahr.
Ebenso unverständlich sei, dass die regelhafte Sprachprüfung bald auch erst nach der Kenntnisprüfung absolviert werden kann. Hausweiler: "Die deutsche Sprache ist und bleibt zwingende Voraussetzung für die zahnärztliche Tätigkeit.“