Hilfseinsatz: Was geht, was geht nicht?
Hintergrundinformationen zur Veranstaltung geben die Vertreter aus dem Organisationsteam,Dr. Ulrich Gaa, Dr. Tobias Bauer und Dr. Christian Honert.
zm-online: Der Studententag thematisiert in diesem Jahr „Famulatur und Auslandseinsatz“, inwiefern sind auch erfahrene Zahnärzte angesprochen?
Das Orga-Team:Es ist eine Veranstaltung im Rahmen des Studententages, wobei es in erster Linie darum geht, den Studierenden Möglichkeiten aufzuzeigen. Gleichzeitig sind dieses Mal erfahrene Kollegen angesprochen wie nie zuvor bei einem Studententag. Von daher richtet sich zwar nicht alles, wie etwa die Famulaturberichte, aber doch ein Großteil der Vorträge an die ganze Zahnärzteschaft ohne Ansehen des Alters.
Warum kann es sich für einen Zahnmediziner lohnen auch einmal ehrenamtlich zu behandeln?
Eine ehrenamtliche Tätigkeit lohnt sich immer. Wer die Chance nutzt und seinen eigenen Horizont erweitert, lernt viel mehr über Land und Leute der Region, in der er ehrenamtlich tätig ist, als wenn er als reiner Tourist vor Ort ist. Sicherlich ist so ein Einsatz mit Aufwand, Mühen und auch Kosten verbunden, jedoch ist dies bei der Vielzahl an positiven Eindrücken schnell vergessen, zumal die einzelnen Organisationen auch tatkräftig bei den Vorbereitungen und der Durchführung helfen.
Welche Einsatzgebiete werden in Frankfurt präsentiert?
Das Auswahlkriterium war, ob eine Organisation auch die Studierenden willkommen heißt. Ansonsten geht es, analog den Vortragstiteln: „Vom Hörsaal ins Outback“ und „Mit Rucksack und Mundspiegel um die Welt“, wobei Süd- und Mittelamerika genauso berücksichtigt sind wie Afrika und Asien. Natürlich kann nicht jedes infrage kommende Land vorgestellt werden, doch mit Ruanda und Indien, Peru, Brasilien und Haiti dürfte der überwiegende Teil der Regionen abgedeckt sein, in die es das Gros der zahnmedizinischen Freiwilligen zieht.
Viele Menschen haben unrealistische Vorstellungen - welche Referenten zeigen realistische Hilfseinsätze?
Diese Frage war ein zentrales Anliegen des Vorbereitungskomitees, das sich fast ein Jahr lang Gedanken zur Umsetzung gemacht, Meinungen eingeholt und mit den verschiedenen Organisationen gesprochen hat. Allein dieses Auswahlverfahren war sehr lehrreich und hat uns viel gebracht. Eine ganze Reihe von Organisationen nimmt gar keine Famulanten mit, andere haben ein Kapazitätsproblem, alles nachvollziehbare Gründe.
Insgesamt ist zu sagen, dass keiner der Referenten ein Interesse dran haben kann, unrealistische Vorstellungen zu wecken, sondern eher ein möglichst authentisches Bild dessen zu vermitteln, was bei einem Einsatz zu erwarten ist. Vieles, ja alles steht und fällt mit der richtigen Vorbereitung für einen Einsatz, letztlich könnte man sagen, das dies der Tenor dieser Veranstaltung ist: Was geht, aber auch, was geht nicht.
Welche Themen würden Sie bereits praktizierenden Zahnärzten besonders empfehlen?
Hier ist es schwierig eine Auswahl zu treffen, zumal uns alle Themen am Herzen liegen. Am besten ist es, sich den ganzen Tag als möglichen Einstieg auf eine zukünftige Expedition entspannt anzuhören, in den Pausen noch mit der einen oder anderen Organisation persönlich Kontakt aufzunehmen und sich dann für ein Land oder eine Organisation zu entscheiden, die einen am meisten beeindruckt hat oder wo man das Gefühl hat, gebraucht zu werden.
Gibt es für Studierende einen Reisekostenzuschuss?
Ja klar gibt es auch in diesem Jahr wieder Reisekostenzuschüsse für Studierende. Anträge gibt es am APW-Stand gegenüber des Vortragssaals.
Unter dem Motto „Famulatur und Auslandseinsatz – Herausforderungen, Möglichkeiten und Realität“ informiert der Studententag am 12. November im Congress Centrum Frankfurt/ Main über Auslandseinsätze und zahnmedizinische Hilfsorganisationen.Hier geht's zum Programm des Studententages 2016.