Impfstoffe dämmen COVID bei Älteren ein
Wissenschaftler sehen laut einer Publikation in Nature Anzeichen dafür, dass COVID-19-Impfstoffe helfen, Infektionen und Krankenhausaufenthalte bei älteren Menschen einzudämmen. Das Land hat laut dem israelischen
Weizmann Institute of Science
aktuell mehr als 70 Prozent der über 60-Jährigen zwei Impfdosen verabreicht. Knapp 90 Prozent haben bisher ihre erste Dosis des 2-Dosis-Impfstoffs von BioNTech/Pfizer erhalten.
Nun zeigen Daten des israelischen Gesundheitsministeriums, dass die bestätigten COVID-19-Infektionen in dieser Altersgruppe um 41 Prozent und die Krankenhausaufenthalte von Mitte Januar bis Anfang Februar um 31 Prozent zurückgegangen sind. Im Vergleich dazu gingen die Infektionen in der Altersgruppe bis 59 Jahre – in der die Impfquote aktuell bei etwa 30 Prozent liegt – nur um 12 Prozent zurück. Die Zahl der Hospitalisierungen von COVID-Patienten sank im selben Zeitraum um 5 Prozent.
Erste Impfdosis reduzierte das Infektionsrisiko um über 50 Prozent
Die israelischen Wissenschaftler führen verschiedene Indizien an, die darauf hindeuten, dass dieser Effekt wenig bis gar nicht auf den aktuellen Lockdown zurückzuführen ist. Dazu gehört unter anderem, dass derartige Trends noch nicht nach der Maßnahmenverschärfung im September 2020 zu beobachten waren, als noch nicht geimpft wurde. Die Forscher warnen jedoch explizit davor, Impfstoffe als Wunderwaffe gegen die Pandemie anzusehen. Bisher gebe es keine Beweise dafür, dass geimpfte Menschen indirekt ungeimpfte Menschen schützen.
Zeitgleich berichtete eine Team um Tim Spector vom King's College London über rückläufige Infektionszahlen bei geimpftem Gesundheitspersonal. Demnach sank 12 Tage nach der ersten Impfdosis die rechnerische Wahrscheinlichkeit einer SARS-CoV-2-Infektion um 53 Prozent. Diese Analyse stützte sich auf etwa 13.000 geimpfte und etwa 33.000 ungeimpfte Mitarbeiter des britischen Gesundheitswesens, die ihre Ergebnisse über eine Handy-App meldeten.
Neue Mischmutation könnte Effekt der Impfung abschwächen
Für Beunruhigung hat hingegen eine andere Nachricht aus Großbritannien gesorgt: So sind einem Regierungsbericht zufolge im Januar erste Fälle der „britischen” Virus-Variante B.1.1.7 entdeckt worden, die zusätzlich auch noch eine Genveränderung der „südafrikanischen” Virusvariante B.1.351 in sich tragen. Die genauen Folgen sind unklar, es wird jedoch befürchtet, dass aus der Kombination eine mögliche Gefahr für Geimpfte und Genesene entstehen könnte. Denn die Virusvariante B.1.351 verfügt über eine Mutation – genannt E484K – die zur Folge hat, dass sich neutralisierende Antikörper nicht mehr so stabil an das Virus binden.
In seiner aktuellen Risikobewertung thematisiert das Robert Koch-Institut (RKI) diesen Aspekt nicht, generell ist die Bewertung zur Dynamik der Verbreitung sogenannter „besorgniserregenden Varianten (VOC)” eher zurückhaltend. Noch sei „unklar, wie sich deren Zirkulation auf die Situation in Deutschland auswirken wird". Aufgrund der vorliegenden Daten hinsichtlich einer erhöhten Übertragbarkeit der Varianten bestehe aber „grundsätzlich die Möglichkeit einer Verschlimmerung der Lage”. Insgesamt schätzt das RKI die Gefährdung für die Gesundheit der Bevölkerung in Deutschland als „sehr hoch” ein.
Die Verbreitung der Mutationen am Beispiel Köln
Die Verbreitung der Mutationen am Beispiel Köln
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