Aktuelle Pressekonferenz

Impfstrategie: Spahn stellt sich der Kritik

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Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) stellte sich heute Mittag auf einer Pressekonferenz der Kritik zur deutschen Impfstrategie: „Es werden genug Impfdosen für Deutschland vorhanden sein!“

Eines stellt Spahn direkt klar: Der kritisierte schleppende Anlauf der Impfkampagne liege „nicht an zu geringen Bestellungen, sondern an den derzeit noch geringen Kapazitäten in der Produktion“.

Der Impfstoff wird reichen

Für Deutschland werde es aber ausreichend Impfstoff geben – „und das bei weltweit hoher Nachfrage“. Im Anschluss räumt er ein, dass die Impfstrategie viel Geduld von den Bürger verlange. Sind aber erst einmal die besonders schutzbedürftigen in den Alten- und Pflegeheimen sowie deren Betreuer immunisiert, werde „der Pandemie ein großer Schrecken genommen“, so der Minister.

„Wir wollen diejenigen zuerst schützen, die am verwundbarsten sind. Wenn erst einmal die Pflegebedürftigen und Ältesten geimpft sind, verliert die Pandemie einen Großteil ihres Schreckens. Der Grund für den Engpass zu Beginn der Impfkampagne sind nicht zu

„Wir wollen diejenigen zuerst schützen, die am verwundbarsten sind. Wenn erst einmal die Pflegebedürftigen und Ältesten geimpft sind, verliert die Pandemie einen Großteil ihres Schreckens. Der Grund für den Engpass zu Beginn der Impfkampagne sind nicht zu wenig bestellte Mengen, sondern geringe Produktionskapazitäten.“

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn auf der heutigen Pressekonferenz zum Zwischenstand der Corona-Impfungen

Es wird genug Impfstoff für alle in Deutschland geben. „Ich gehe – Stand heute – davon aus, dass wir dann im Sommer allen ein Impfangebot machen können. Denn wir haben genug Impfstoff bestellt, und zwar von mehreren Herstellern.“

Große Hoffnungen seien laut Spahn auch mit dem weiteren Produktionswerk von BioNTech in Marburg verbunden, das voraussichtlich im Februar mit der zusätzlichen Herstellung von Dosen beginnen kann, sowie mit der baldigen Zulassung des Moderna-Impfstoffs. Zudem könnten Erkenntnisse aus dem Start der Kampagne zur Verbesserung der Abläufe beitragen. Bislang wurden knapp 400.000 Menschen in Deutschland geimpft. Spahn hob die Verantwortung der Bundesländer an der Stelle hervor.

Wie lange die Impfung hält, wird die Zeit zeigen

Wie lange die Immunisierung anhält, werde die nächste Zeit zeigen – ob ein, zwei, drei, fünf oder zehn Jahre. Spahn geht jedoch davon aus, das die Wirkung mindestens für ein Jahr hält, da bislang wenig Fälle von Reinfektionen bekannt seien.

Mit den Vakzinen der beiden Hersteller werde es im Sommer genug Impfdosen geben, um jeden Bürger impfen zu können, versicherte Spahn. Insgesamt seien 130 Millionen Dosen bestellt und das schon lange im Voraus.

Die Strategie war laut Spahn, dabei nicht nur auf einen Hersteller und ein Produkt zu setzen. Dennoch müsse man die Ergebnisse der Phase-lll-Studie abwarten, was von der Öfffentlichkeit als Verzögerung wahrgenommen werde. Auch die gerechte Aufteilung in der Europäischen Union (EU) sei weiterhin Bedingung. Deutschland werde sich als Produktionsland und Förderer europäischen Impfentwicklung nicht vordrängeln, stellte der Gesundheitsminister klar. Im Hintergrund würden weiter die Haftungsfragen geklärt und auch die langfristige Impfkampagne würde den ersten Erfahrungen angepasst.

Die zweite Impfung darf nur mit demselben Produkt erfolgen

Für die empfohlene zweite Impfung darf laut STIKO kein anderes als das zuerst verimpfte Produkt verwendet werden. Dieser „Boost“ sei besonders für ältere und immunschwache Menschen wichtig. „Für einen bestmöglichen Schutz der besonders Schutzbedürftigen“, schloss Spahn.

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