Preisentwicklung

In diesen 7 Kategorien steigen die Preis für Praxisinhaber

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Praxis
In diesem Jahr müssen sich Praxen auf deutliche Preiserhöhungen und Mehrkosten einstellen. Welche das sind, hat das Portal Arzt&Wirtschaft zusammengetragen.

1. ZFA-Gehälter

Personalkosten machen anteilig ohnehin einen Großteil der Praxiskosten aus. Für tarifgebundene ZFA-Verträge gibt es seit Ende 2022 in Hamburg, Hessen, im Saarland und in Westfalen-Lippe rund 5,5 Prozent mehr Lohn (zm online berichtete). Der Vergütungstarifvertrag hat eine Laufzeit bis zum 30. Juni 2023. Die Ausbildungsvergütungen erhöhen sich zum 1. Dezember 2022 im ersten Ausbildungsjahr auf 920 Euro, im zweiten Ausbildungsjahr auf 995 Euro und im dritten Ausbildungsjahr auf 1.075 Euro brutto im Monat. Dieser Vertrag gilt 13 Monate.

Auch das Einstiegsgehalt nach der Ausbildung ist gestiegen und liegt nun bei mindestens 2221 Euro brutto im Monat (zuvor 2105 Euro). Der Verband der medizinischen Fachberufe (VmF) gibt online eine Übersicht über die ZFA-Gehälter – je nach Berufserfahrung, Tarif und Bundesland. Und auch außerhalb dieser festgelegten Vergütungen sollten sich Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber darauf einstellen, dass Mitarbeitende nach einer Lohnerhöhung im Rahmen eines Inflationsausgleichs fragen. Hierbei wird individuell verhandelt.

2. Verbrauchsmaterialien

Die Preise für Verbrauchsmaterialien werden im Durchschnitt um zwei bis zehn Prozent weiter steigen. Davon geht unter anderem einer der führenden Anbieter für Arztbedarfe Praxisdienst aus (zm online berichtete). Die hohe Inflation sowie gestiegene Energie-, Ressourcen- und Lieferkosten, Produktionsausfälle und –verzögerungen aufgrund der Pandemie, ihrer Nachwirkungen und nicht zuletzt der großen Infektionswelle im Herstellerland China sind dabei die Gründe für die Preisentwicklungen. Auch der ungünstige Wechselkurz zwischen Dollar und Euro trägt hierzu bei.

3. Praxissoftware

Und auch einige der Software- und Cloud-Anbieter haben signifikante Preiserhöhungen angekündigt. So hebt die Compugroup Medical den Preis für die Pflege der Praxisverwaltungssoftware bis zu neun Prozent an. Andere Anbieter hielten sich mit einer klaren Prognose zunächst zurück, eine Inflationsanpassung von rund drei Prozent könnte aber im Laufe der kommenden Monate erfolgen.

4. Energie 

Die meisten Energieversorger haben bereits die Preise deutlich angehoben: für Gas im Schnitt um 56 Prozent und bei Strom um durchschnittlich 60 Prozent, wie das Vergleichsportal Check24 berechnet hat. Entsprechend haben sich die monatlichen Abschläge erhöht. Ab Januar sollen die Preise – auch rückwirkend – gedeckelt werden, so der Beschluss der Bundesregierung. Die Kilowattstunde (kWh) Strom soll dann 40 Cent kosten, beim Gas 12 Cent pro kWh und bei Fernwärme 9 Cent pro kWh. Diese garantierten Preise sollen dann auch für Arztpraxen bei 80 Prozent des letzten Jahresverbrauchs gelten. Für die übrigen 20 Prozent fällt der zuvor vereinbarte Vertragspreis an.

5. Berufshaftpflicht

Bei der Berufshaftpflicht von Zahnärztinnen und Zahnärzten ist laut dem Versicherer HDI ebenfalls mit einer Preissteigung zu rechnen – für Neu- und Bestandskunden. Zum einen aufgrund gestiegener Schadenskosten, zum anderen wird ein Inflationszuschlag miteinkalkuliert. Genau beziffern konnte HDI die Tarifanhebung noch nicht. Ab Mitte des Jahres würden aber mindestens fünf Prozent Steigerung dazukommen. Die angefragte Ärzteversicherung konnte aktuell noch keine Prognose abgeben.

6. KFZ-Versicherung

Die hohe Inflation und Lieferengpässe lassen die Kosten für Reparaturen und Ersatzteile steigen, Schäden werden damit teurer und somit auch die Beiträge der KFZ-Versicherungen angehoben. Das das Vergleichsportal Veriox schätzt, dass die Policen hier um bis zu 17,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr steigen werden.

7. Krankenversicherung

Auch in der privaten Krankenversicherung werden die Beiträge angehoben, um durchschnittlich 3,7 Prozent. Das begründet sich vor allem durch die weiter gestiegenen Ausgaben im Gesundheitswesen. Laut der Recherche von Arzt&Wirtschaft ist davon gut ein Drittel der Privatversicherten betroffen. Im Einzelfall kann die Beitragserhöhung sogar noch höher ausfallen. Auch in der Gesetzlichen Krankenversicherung wird es in diesem Jahr bei vielen Kassen teurer: Die Zusatzbeiträge können um bis zu 0,3 Prozent steigen.

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