+++ Neue Studien zu SARS-CoV-2 +++

Infektion bietet rund zehn Monate Schutz vor schwerer Reinfektion

LL
Allgemeinmedizin
Eine große Metaanalyse zeigt: Die Corona-Infektion schützt rund zehn Monate vor einer schweren Erkrankung durch eine Reinfektion – auch durch andere Virusvarianten.

Eine durchlebte Infektion schützt demnach sowohl in hohem Maß als auch langanhaltend vor einer schweren COVID-Erkrankung im Falle einer Reinfektion. Nach zehn Monaten beläuft sich die Immunität immer noch auf 88 bis 90 Prozent, berichten die AutorInnen. Vor einer Wiederansteckung mit Omikron BA.1 schützt die Erstinfektion mit einer anderen Variante nach über zehn Monaten im Durchschnitt zu 36 Prozent. Der Studie zufolge schützt eine Infektion ebenso gut und lange vor einer Reinfektion, einer symptomatischen Erkrankung und einer schweren Erkrankung wie zwei Dosen eines mRNA-Vakzins. Das trifft hinsichtlich des Wildtyps des Virus zu sowie auf die Varianten Alpha, Delta und Omikron BA.1.

Der Studie zufolge schützt eine Infektion ebenso gut und lange vor einer Reinfektion, einer symptomatischen Erkrankung und einer schweren Erkrankung wie zwei Dosen eines mRNA-Vakzins. Das trifft hinsichtlich des Wildtyps des Virus zu sowie auf die Varianten Alpha, Delta und Omikron BA.1.

Es sei aber nicht von einer Impfung abzuraten, nur weil der natürlich erworbene Schutz durch eine Infektion etwas stärker ausfällt. „Eine Impfung ist der sicherste Weg, um sich vor einer COVID-19-Erkrankung zu schützen. Bei der natürlichen Immunität muss der dadurch gewonnene Schutz gegen die Risiken einer schweren Erkrankung und Tod durch die Erstinfektion abgewogen werden“, erläutert Seniorautor Stephen Lim.

Die Meta-Analyse umfasst 65 Studien aus 19 Ländern und untersucht die Effektivität einer früheren Infektion hinsichtlich Reinfektion, symptomatischer Erkrankung und schwerer Erkrankung in Abhängigkeit von der SARS-CoV-2-Variante.

Lim, S. et al: „Past SARS-CoV-2 infection protection against re-infection: a systematic review and meta-analysis“ COVID-19 Forecasting Team published in The Lancet on February 16, 2023 <link url="https://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736(22)02465-5/fulltext" target="new-window" url-fragment="https://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736(22)02465-5/fulltext" seo-title="" follow="follow">DOI: doi.org/10.1016/S0140-6736(22)02465-5

95 Prozent der Deutschen haben Antikörper

Mit knapp 95 Prozent hatte fast jeder Erwachsene in Deutschland in den drei Jahren der Pandemie mindestens einen Corona-Kontakt, entweder per ob per Impfung oder Virus. Das hält der Abschlussbericht der sogenannten IMMUNEBRIDGE-Studie fest. Umgekehrt hatte nur jede 20. Person in der Studie keine Antikörper im Blut.

Die Untersuchung stellte allerdings Unterschiede beim Alter und auch in den Regionen fest: Demnach wurden die Spike-Protein-Antikörper bei ab 80-Jährigen mit 97 bis 99,1 Prozent häufiger nachgewiesen als bei Kindern und Jugendlichen mit nur 80,4 Prozent. Das könnte darauf zurückzuführen sein, dass Kinder mit 62 Prozent öfter nicht gegen COVID-19 geimpft waren. Der größere Anteil von N-Antikörpern könnte darauf deuten, dass die jungen Menschen vor allem durch eine Infektion gegen das Virus immun wurden.

Je mehr immunologische Ereignisse die Probanden hatten, per Impfung oder Infektion, desto häufiger wurden Anti-Spike-Antikörper nachgewiesen. Das ist in den Auswertungen auch geografisch sichtbar. In Chemnitz und Dresden etwa hatten gut 25 Prozent der Deutschen Ende 2022 weniger als drei dieser immunologischen Ereignisse, in Schleswig-Holstein nur vier Prozent.

Die IMMUNEBRIDGE-Studie wurde vom Bundesforschungsministerium (BMBF) unterstützt und umfasst die Daten von 33.637 Deutschen aus neun populations- beziehungsweise krankenhausbasierten Studien in Deutschland zwischen 2020 bis Ende 2022.

Lange, B et al: „Estimates of protection against SARS-CoV-2 infection and severe COVID-19 in Germany before the 2022/2023 winter season - the IMMUNEBRIDGE project“ medRxiv 2023.02.16.23285816; <link url="https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2023.02.16.23285816v1" target="new-window" url-fragment="https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2023.02.16.23285816v1" seo-title="" follow="follow">doi: doi.org/10.1101/2023.02.16.23285816

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