Journalistenpreis Abdruck auf der IDS verliehen!
Wie schafft es die Zahnmedizin als Nischenthema in die Publikumsmedien? Und welche Themen erzeugen auch in der breiten Öffentlichkeit eine gewisse Aufmerksamkeit? Entscheidend ist für die Jury, dass die Beiträge unterhaltsam oder mitreißend sind, aufklären und die LeserInnen zu „mündigeren PatientInnen“ machen. Ausgewählt wurde aus insgesamt 50 Einsendungen.
Diese Beiträge hinterlassen einen Abdruck in Publikumsmedien
Kategorie Print: Beate Wagner für stern Gesund leben – „Beiss Dich nicht durchs Leben“
„Der Wechsel zwischen persönlicher Geschichte und Berichtsform lässt den Leser von Beginn an mitgehen. Die Inhalte wurden von der Autorin gut zusammengefügt und stilsicher aufbereitet“, betonte Univ.-Prof. Dr. Anja Liebermann von der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik am Universitätsklinikum Köln. Damit sei der Autorin gelungen, „die Zusammenhänge zwischen Psyche und Mundgesundheit sehr gut dargestellt". Die Thematik Psychosomatik in der Zahnheilkunde sei nach der Pandemie aktueller denn je: Rund 20 Prozent der Menschen weisen bereits psychosomatische Faktoren auf.
Kategorie Online: Astrid Probst für ZEIT online – „Da ist sie wieder – diese entsetzliche Lücke!"
Mit ihrem Beitrag „Da ist sie wieder – diese entsetzliche Lücke“ begeisterte Probst die Jury. „Das ist einfach sehr schön erzählt und dabei locker geschrieben“, sagte Dr. Marion Marschall, Chefredakteurin Quintessence News. „Die Geschichte beschäftigt nachhaltig. Wir waren uns schnell einig, dass der journalistische Stil dem Leser die hier geschilderte, persönliche Erfahrung prägnant und emotional vermittelt. Dabei lässt die Autorin mit ihrer Herangehensweise aber auch die medizinische Seite zu keinem Zeitpunkt außer Acht und wirft auch einen kritischen Blick auf die Methoden. Sie hat eine lange Behandlungsreise hinter sich, an deren Ende die Frage stand: Wie viel Abweichung von der Norm und vermeintliche Unperfektheit erlaubt die Gesellschaft? „Diese Frage kann man nur jeder selbst beantworten“, sagte Probst bei der Preisübergabe.
Kategorie TV: SWR Redaktion Doc Fischer –„Kopfschmerzen durch Zähneknirschen stoppen: CMD“
Aus einem Bündel starker TV-Beiträge – inhaltlich facettenreich und sehr unterschiedlich in der Machart – entschied die Jury letztendlich für eine Einsendung, die aus der Hand der Vorjahressieger stammt: von der SWR-Redaktion Doc Fischer. „Maßgeblich waren das hohe Identifikationspotenzial mit den Patientinnen und die sehr gut ausgewählten Experten, die die Jurymitglieder schließlich einstimmig überzeugte", führte Dirk Kropp, Geschäftsführer von proDente, aus. Die Leidensgeschichte der Protagonistinen auf dem Weg zum Spezialisten wurde als packend und authentisch bewertet.
Kategorie Audio: Timm Lindenau Super Show rbb Radio Fritz – „Alles für die Zähne“
Die Jury zeichnet das Team der Timm Lindenau Radioshow für seine vierstündige Sendung „Alles für die Zähne“ aus. Ihr sei es gelungen, ganz nah an den vor allem jüngeren HörInnen zu sein. Die ganze Sendung mache sogar Lust auf den nächsten Zahnarztbesuch, sei voller kreativer, journalistischer Ideen und die Ansprache zielgruppengenau auf die Hörer von Radio Fritz zugeschnitte. „Die Macher haben sich hier der großen Auswahl an Möglichkeiten des Mediums „Radio“ bedient“, lobte Robert Hecklau, Leitung NetzWerkStatt, Programmbereich Digitale Evolution beim Saarländischen Rundfunk. „Die Reichhaltigkeit des Programms und der spannende Mix haben uns für den ersten Platz in der Kategorie Audio voten lassen.“
Kategorie Sonderpreis: Cornelia Schwarz für das Zahnärzteblatt Baden-Württemberg –„Zahnmedizin im Nationalsozialismus in Baden-Württemberg“
Cornelia Schwarz erhielt für ihren Beitrag einen undotierten Sonderpreis. „Ein ebenso umfassendes wie fundiertes Werk über eine besondere Epoche. Wenn man den Artikel gelesen hat, weiß man, wie viel Zeit und Rechercheleistung dahinterstecken“, kommentierte Klaus Bartsch, Zahntechnikermeister und Vizepräsident des Verbandes Deutscher Zahntechniker-Innungen (VDZI), die Jury-Entscheidung. Schwarz hatte ausführlich und sorgfältig zur Rolle der Zahnärzte während des Nationalsozialismus recherchiert, dabei Opfer und Täter betrachtet. Wichtig sei ihr, immer wieder daran zu erinnern, was in der Epoche von dem Berufstand ausging. Es ging ihr um Aufklärung. Sie sei erschrocken gewesen, dass auch nach dem Krieg viele Täter ihre Tätigkeit weiter ausüben konnten und keine Verantwortung übernehmen mussten. Die Taten reichten von der Praxisübernahme von jüdischen Kollegen, über das Bleiben im Amt bis hin zum Mitwirken in den Konzentrationslagern bei der Entscheidung, wer ermordet wurde. Für den Beitrag sprach sie auch mit Hinterbliebenen, die ihre Arbeit und die Einordnung zum Großteil sehr schätzten.
Die Jury beurteilte sowohl inhaltliche, funktionale als auch gestalterische Aspekte der Beiträge mit zahnmedizinischem Inhalt: Neben der journalistischen Qualität und der Relevanz für die Öffentlichkeit, werden eine gründliche Recherche sowie Analyse, Sprache, Stil und Form, die allgemein verständlich und fachlich richtige Darstellung, eine aussagekräftige und fachlich korrekte Bildsprache sowie die Originalität bei Themenauswahl und Darstellung bewertet.
Die fünfköpfige Jury setzt sich zusammen aus PR- und Presseprofis sowie ZahntechnikerInnen sowie ZahnmedizinerInnen. Die Mitglieder der Jury werden von proDente berufen. Sie besteht in diesem Jahr aus:
Univ.-Prof. Dr. med. dent. Anja Liebermann, M.Sc., Leitung der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik am Universitätsklinikum Köln
Dr. Marion Marschall, Chefredakteurin Quintessence News
Robert Hecklau, Leitung NetzWerkStatt, Programmbereich Digitale Evolution beim Saarländischen Rundfunk, Preisträger 2021
Klaus Bartsch, Zahntechnikermeister und Vizepräsident des Verbandes Deutscher Zahntechniker-Innungen (VDZI)
Dirk Kropp, Geschäftsführer der Initiative proDente