Krankenhauszukunftsgesetz

KBV fordert Förderung der Digitalisierung in ambulanten Praxen

silv/pm
Die KBV fordert, dass ambulante Praxen bei ihrer Digitalisierung genauso gefördert werden sollen wie Krankenhäuser. Die erhalten 4,3 Milliarden Euro aus dem Krankenhauszukunftsgesetz (KHGZ).

Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) verlangt von Bund und Ländern, dass „Niedergelassene nicht außen vor gelassen“ werden. Aus Sicht der KBV droht der Entwurf zum Krankenhauszukunftsgesetz (KHZG) die Ungleichheit bei der Unterstützung von stationärem und ambulantem Sektor zu verschärfen.

„Grundsätzlich begrüßen wir die geplanten Fördermöglichkeiten der Krankenhäuser, die Investitionen in die Digitalisierung müssen aber gleichermaßen auch in die ambulante Versorgung fließen. Die digitalen Strukturen und Prozesse müssen sektorenübergreifend angeglichen werden“, sagt der KBV-Vorstandsvorsitzende Andreas Gassen.

KBV fordert sektorenübergreifende Angleichung

Bund und Länder stellen 4,3 Milliarden Euro bereit, damit Krankenhäuser in moderne Notfallkapazitäten, Digitalisierung und IT-Sicherheit investieren können. Mit dem Geld wird auch der Corona-Schutzschirm für Kliniken verlängert. Das Bundeskabinett hatte Anfang September dem von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) vorgelegten Entwurf des Krankenhauszukunftsgesetzes zugestimmt.


Spahn sagte: „Die deutschen Krankenhäuser und Kliniken brauchen einen Investitionsschub. Bund und Länder investieren deshalb über vier Milliarden Euro in moderne Notfalleinrichtungen, digitale Lösungen und ein Höchstmaß an IT-Sicherheit.“ Das Gesetz bedarf nicht der Zustimmung des Bundesrats und soll voraussichtlich im Oktober 2020 in Kraft treten.

Der KBV befürchtet ein wachsendes Gefälle der Digitalisierung zwischen Krankenhäusern und Niedergelassenen, das es auszugleichen gelte. Deshalb sollten Regelungen in das Gesetzesvorhaben aufgenommen werden, mit denen die aus der Digitalisierung entstehenden Aufwände für die ambulante Versorgung ausgeglichen werden können, argumentiert sie. Der KBV-Vorstand sieht in der Digitalisierung des Gesundheitswesens große Chancen, zugleich aber auch erhebliche zeitliche, finanzielle und strukturelle Herausforderungen.

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