Offene Vergütungsfragen

KBV schreibt Brandbrief an GKV-Spitzenverband

ck/pm
Die Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) drängt auf eine rasche Klärung bereits lange anstehender Vergütungsfragen. In einem Brief appelliert sie an den GKV-Spitzenverband, die Probleme endlich anzugehen.

Im Fokus des Schreibens stehen die gestiegenen Kosten für Hygienemaßnahmen, die Förderung von Hausbesuchen sowie die Aufwendungen für Digitalisierung und Datenschutz. „Zu allen diesen Themen ist die Finanzierung zum Teil bereits seit mehreren Jahren nicht geklärt,“ heißt es darin. Der KBV-Vorstand weise deshalb erneut auf den dringenden Handlungsbedarf hin.


Gassen kritisiert die Hinhaltetaktik 


Die Finanzierung der steigenden Hygienekosten beispielsweise stehe bereits seit 2013 auf der Agenda, kritisierte KBV-Chef Dr. Andreas Gassen. Entscheidungen dazu würden unter fadenscheinigen Begründungen immer wieder vertagt. „Mit dieser Hinhaltetaktik muss jetzt endlich Schluss sein“, forderte er.
KBV-Vizechef Dr. Stephan Hofmeister verwies speziell auf die drastisch unterbezahlten Hausbesuche. Mit 23 Euro seien Hausbesuche nach wie vor „unzumutbar niedrig“ bewertet. „Wir brauchen hier endlich eine Lösung“, sagte er. Dasselbe gelte für den Strukturzuschlag, den die KBV zur Förderung der hausärztlichen Versorgung seit Jahren fordert. 
Darüber hinaus sieht die KBV weiteren Beratungsbedarf zur Finanzierung der elektronischen Patientenakte, der digitalen Gesundheits-Apps, der medizinische n Informationsobjekte und der Telematikinfrastruktur.

Orientierungswert: Ein Affront gegen Vertragsärzteschaft


Nach dem Mitte September vom Erweiterten Bewertungsausschuss (EBA) festgelegten Orientierungswert für 2021 herrsche in der Ärzteschaft ohnehin große Unzufriedenheit. Gegen die Stimmen der KBV war eine Erhöhung des Orientierungswerts und damit der Preise für alle ärztlichen und psychotherapeutischen Leistungen von 1,25 Prozent beschlossen worden. Die Krankenkassen hatten damals eine Nullrunde gefordert.
Der KBV-Vorstand wertete das Ergebnis als „einen Affront gegen die Vertragsärzteschaft“. Insbesondere während der Corona-Pandemie hätten die Niedergelassenen die Hauptlast der Versorgung getragen. Und nun sei offenbar nicht genug Geld da, um „die massiv gestiegenen Aufwendungen in den Praxen aufzufangen“. 
</article>

Melden Sie sich hier zum zm Online-Newsletter an

Die aktuellen Nachrichten direkt in Ihren Posteingang

zm Online-Newsletter


Sie interessieren sich für einen unserer anderen Newsletter?
Hier geht zu den Anmeldungen zm starter-Newsletter und zm Heft-Newsletter.