KFO und Paro – Bitte die Studien korrekt zitieren
Leserbrief zum Beitrag: „Der besondere Fall – KFO Behandlung im parodontal vorgeschädigten Gebiss“, zm 2/2017, S. 34–38.
Die genannten Artikel aus 2015 haben zum einen (Lages/Brasilien) die Immunantwort bei Probanden untersucht, die alkoholabhängig waren, und solchen, die nur gelegentlich oder gar keinen Alkohol trinken. Bei alkoholabhängigen Probanden mit einer schon bestehenden Parodontitis wurden erhöhte paro‧dontal pathogene Keime und eine entsprechende Immunantwort gefunden, bei den anderen Probanden nicht.Bhat hat bei einer ländlichen indischen Bevölkerung schlechtere parodontale Verhältnisse bei denen angetroffen, die viel Alkohol konsumieren.
Aussagen über den Einfluss der Menge des täglichen Alkoholkonsums auf die Gesundheit des Parodonts haben beide Studien gar nicht untersucht. Somit kann keine Rede davon sein, dass diese Studien belegen, dass die Menge des täglichen Alkoholkonsums mit entscheidend für die parodontale Gesundheit ist. Vielmehr ist nahe liegend, dass bei Alkohol‧abhängigen die Lage bezüglich Mundhygiene, Zugang zu adäquater zahnärztlicher Behandlung und Immunabwehr ungünstig ist.
Der Patient sollte im Übrigen an den Hauszahnarzt zurück überwiesen werden, um die Konkremente an der distalen Wurzel 36 entfernen zu lassen, die die Behandlung, wie man auf dem OPG sieht, offensichtlich überdauert haben.
Dr. Rudolf RettbergMünster