Medizin

Klinikbehandlungen: große Unterschiede

sg/pm
Nachrichten
In Deutschlands Krankenhäusern gibt es noch immer deutliche Qualitätsunterschiede bei planbaren Operationen. Das geht aus einer Auswertung des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) hervor.

Grundlage der Studie: die Behandlungsergebnisse bei AOK-Patienten in den Jahren 2008 bis 2010. In etwa 1.000 Kliniken wurden rund 150.000 Hüft- und Kniegelenkersatz-Operationen sowie Gallenblasenentfernungen und Eingriffe bei einem Oberschenkelbruch untersucht.

Ein Ergebnis: Während das beste Viertel der Krankenhäuser für das Einsetzen eines künstlichen Hüftgelenks nach Gelenkverschleiß eine Revisionsrate von nur rund zwei Prozent im Laufe eines Jahres aufweist, sind es bei den 25 Prozent der Kliniken mit den meisten Komplikationen mehr als fünf Prozent. 

Große Unterschiede zwischen den Kliniken

Ebenfalls große Unterschiede zwischen den Kliniken zeigten sich bei der Betrachtung weiterer Komplikationen. So ergab die Zusammenfassung von chirurgischen Komplikationen, Revisionen, Frakturen der Hüfte, Thrombosen/ Lungenembolien und Tod bei dem Viertel der Krankenhäuser mit den niedrigsten Raten eine Komplikationsquote von 8,2 Prozent, beim Viertel mit den höchsten Raten aber von fast 15 Prozent.

Die aktuellen Komplikationsraten der AOK-Patienten betragen bei der Implantation von Kniegelenksendoprothesen 8,6 Prozent, bei elektiven Hüftgelenksendoprothesen 11,2 Prozent, bei Prothesen nach einem Oberschenkelbruch 23,6 und bei Gallenblasenentfernungen 10,3 Prozent.

Thema muss auf die Tagesordnung

Uwe Deh, Geschäftsführender Vorstand des AOK-Bundesverbandes: "Das zeigt, dass hier ein großes Potenzial an Qualitätsverbesserungen von den Kliniken gehoben werden muss." Mit der Veröffentlichung derErgebnisse könnten sich Patienten selbst ein Bild über die Qualität in Krankenhäusern machen. Zugleich forderte Dreh, die Debatte über die Gründe für schlechte Behandlungsqualität "auf die Tagesordnung zu setzen".

Mehr Informationen unteraok-gesundheitsnavi.

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