Österreich verlängert Aktion gegen Humane Papillomviren (HPV)

Kostenlose HPV-Impfung für unter 30-Jährige bis Mitte 2026

mg
Gesellschaft
Seit einem Jahr ist die HPV-Impfung für Kinder, Jugendliche, aber auch junge Erwachsene bis zum 30. Geburtstagin Österreichkostenlos. Aufgrund der starken Nutzung wird die Aktion jetzt verlängert.

Seit der Einführung im Juli 2024 haben bereits mehr als 170.000 Menschen dieser Altersgruppe das Angebot in Anspruch genommen, meldet das zuständige Sozialministerium. In den ersten drei Monaten der Aktion war der Andrang besonders groß: Mehr als 80.000 Menschen nutzten damals das Angebot. Damit verzehnfachte sich die Zahl der volljährigen Geimpften damals (zm berichtete).

Durch einen formalen Beschluss der Bundes-Zielsteuerungskommission am 27. Juni 2025 wurden die HPV-Nachholimpfaktion nun verlängert. Damit können „nun auch Personen, die ihre Erstimpfung bis Ende 2025 erhalten, die notwendige Folgeimpfung bis Mitte 2026 kostenlos nachholen“, schreibt das Ministerium.

Es sind zwei Impfungen empfohlen. Die zweite Dosis sollte nach mindestens sechs Monaten bis maximal 12 Monaten verabreicht werden. Im Alter vom vollendeten 15. bis zum vollendeten 30. Lebensjahr handelt es sich bei Anwendung des 2-Dosen-Schemas um eine off-label-Anwendung, die laut Impfplan in Österreich empfohlen wird. Ab dem vollendeten 30. Lebensjahr wird die HPV-Impfung in einem 3-Dosen-Schema empfohlen.

Impfquote in Deutschland bleibt gering

Österreich hatte sich dem Ziel der Weltgesundheitsorganisation (WHO) angeschlossen, eine HPV-Durchimpfungsrate von 90 Prozent zu erreichen. Deshalb wurde die kostenlose Impfung bis zum 30. Geburtstag ermöglicht.

In Deutschland liegen die HPV-Impfquoten für eine vollständige Impfserie bei 15-jährigen Mädchen laut Robert Koch-Institut (RKI) lediglich bei 54,6 Prozent und bei Jungen bei 34 Prozent – „das heißt, fast die Hälfte der Mädchen und zwei Drittel der Jungen in Deutschland starten jedes Jahr in ihr junges Erwachsenen­leben ohne einen frühzeitigen Schutz vor HPV-bedingtem Krebs“, so das RKI.

Ein vom Bundes­ministerium für Gesundheit gefördertes Forschungs­projekt (InveSt HPV) soll nun untersuchen, wie die Impfbereit­schaft erhöht und die Impf­raten in Deutschland nachhaltig verbessert werden können.

Melden Sie sich hier zum zm Online-Newsletter an

Die aktuellen Nachrichten direkt in Ihren Posteingang

zm Online-Newsletter


Sie interessieren sich für einen unserer anderen Newsletter?
Hier geht zu den Anmeldungen zm starter-Newsletter und zm Heft-Newsletter.