Krankenhäuser bauen Vernetzungsportal für Patienten
Im Mittelpunkt des Projekts, an dem ein großer Teil der Kliniken Bayerns beteiligt sind, soll der Austausch von Untersuchungsergebnissen (etwa MRT-Aufnahmen oder Laborwerte) stehen.
Erwartet wird, dass sich die Behandlungsabläufe vereinfachen
Patienten könnten digital Termine mit ihrer Klinik vereinbaren, vor der Aufnahme in ein Krankenhaus relevante Daten und Dokumente bereitstellen oder bei der Entlassung zur Anschlussheilbehandlung in der Auswahl des geeigneten Leistungserbringers unterstützt werden, teilte die Bayerische Krankenhausgesellschaft (BKG) mit. Auch Videosprechstunden oder die Beantwortung von Fragen in Chats seien möglich. Das Projekt verstehe sich als Leuchtturmprojekt mit bundesweiter Ausstrahlungskraft, hieß es bei der Vorstellung der Pläne in München. Erwartet werde, dass sich die Behandlungsabläufe vereinfachen.
Technologiepartner für das Projekt ist – nach einer EU-weiten Ausschreibung – das Unternehmen Siemens Healthineers. Mit der Umsetzung betraut ist eine dazu neu gegründete Klinik IT Genossenschaft (KIG). Die Genossenschaft wurde von mehreren bayerischen Krankenhausträgern im Mai dieses Jahres gegründet und steuert das Vernetzungsprojekt federführend für die Mitglieder.
Die Plattform und die Patientenportale der Krankenhäuser sollen Ende 2024 in Betrieb gehen. Für die Patienten sieht die BKG erhebliche Vorteile, denn sie könnten mit einer Benutzer-App beziehungsweise Benutzeroberfläche mit allen teilnehmenden Kliniken kommunizieren, ohne das System wechseln oder ihre Daten neu eingeben zu müssen.
Initiiert wurde das Vorhaben von der BKG und der Klinik-Kompetenz Bayern (KKB), einem Zusammenschluss von über 60 Krankenhäusern im Freistaat. Mit dem Krankenhauszukunftsgesetz (KHZG) erhielten die Kliniken für ihr Patientenportal von Bund und Freistaat Bayern Fördermittel, insgesamt steht ihnen ein zweistelliger Millionenbetrag zur Verfügung, informiert die BKG.