Studie zu Süßstoffen

Künstliche Süßstoffe können Krebsrisiko erhöhen

LL
Gesellschaft
Künstliche Süßstoffe sind mit einem erhöhten Krebsrisiko verbunden. Diesen Zusammenhang belegt eine Datenauswertung mit über 100.000 Patienten in Frankreich.

Ein Forschungsteam an der Pariser Sorbonne Universität hat aus der sogenannten NutriNet-Santé Studie die Informationen von 102.865 erwachsenen Franzosen zu ihrer Ernährung ausgewertet. Bei der Analyse wurden Variablen wie Alter, Geschlecht, Bildung, körperliche Aktivität, Rauchen, Body-Mass-Index, Größe, Gewichtszunahme während der Nachsorge sowie Diabetes und Krebs in der Familienanamnese berücksichtigt.

das Brustkrebsrisiko stieg um 22 Prozent

Die Forscher sammelten Daten über die Aufnahme von künstlichen Süßstoffen aus 24-Stunden-Ernährungsaufzeichnungen. Als sie die Angaben mit denen zu Krebsdiagnosen abglichen, stellten sie eine Verbindung zum Süßstoffkonsum fest. on den 102.865 Erwachsenen hatten rund 3.300 über die Jahre eine Krebsdiagnose erhalten. Etwa 600 von ihnen waren laut Angaben gleichzeitig „starke Konsumenten“ von künstlichen Süßstoffen. Die Analyse konnte zeigen, dass der erhöhte Konsum von Süßstoffen, vor allem von Aspartam und Acesulfam, zu einem im Durchschnitt 13 Prozent erhöhten Krebsrisiko führen kann.

Höhere Risiken wurden für Brustkrebs und für Krebserkrankungen im Zusammenhang mit Fettleibigkeit beobachtet, wie etwa Magen- und Darmkrebs. So stieg das Brustkrebsrisiko um 22 Prozent.

"Unsere Ergebnisse sprechen nicht für die Verwendung von künstlichen Süßstoffen als sichere Alternative zu Zucker in Lebensmitteln oder Getränken", bilanzieren die Autoren.

Künstliche Süßstoffe: keine sichere Alternative zu Zucker

Da auch der Verzehr von normalem Zucker zu gesundheitlichen Schäden führen kann, empfehlen die Autoren, den Konsum grundsätzlich zu reduzieren.

Einschränkung der Studie

Die Wissenschaftler konnten die Richtigkeit der selbstständig getätigten Angaben der Probanden in den medizinischen Fragebögen nicht überprüfen. Zudem nahmen an der NutriNet-Santé Studie mehr Frauen mit höherem Bildungsgrad teil. Die Ergebnisse könnten daher in manchen Bereichen leicht verzerrt sein. Die Studienautoren sprechen sich daher für weitere Untersuchungen aus.

Debras, C. et al „Artificial sweeteners and cancer risk: Results from the NutriNet-Santé population-based cohort study“ published in Plos Medicine onn March 24, 2022 DOI:https://journals.plos.org/plosmedicine/article?id=10.1371/journal.pmed.1003950

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