G-BA aktualisiert DMP Diabetes mellitus Typ 1

KZBV: „Sektorenübergreifende diabetologische und zahnärztliche Versorgung wird gestärkt“

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Politik
Die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV) begrüßt, dass der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) seine Anforderungen an die Diagnostik und Behandlung im Disease-Management-Programm (DMP) Diabetes mellitus Typ 1 aktualisiert hat und damit auch die sektorenübergreifende diabetologische und zahnärztliche Versorgung stärkt.

„Mit der Anpassung des DMP Diabetes mellitus Typ 1 hat der G-BA nun eine korrespondierende Regelung geschaffen, die auch aus Sicht der diabetologischen Versorgung die Wichtigkeit der Zahngesundheit und der regelmäßigen zahnärztlichen Kontrollen besonders herausstellt“, sagt Martin Hendges, Vorsitzender des Vorstandes der KZBV. “Das ist ein wichtiges Signal und unterstreicht einmal mehr die Bedeutung der sektorenübergreifenden Versorgung, auch im Sinne eines ganzheitlichen Präventionsverständnisses.“

"Ziel muss es sein, dass die an der Prävention, Früherkennung, Diagnostik und Therapie beider Erkrankungen beteiligten Fachdisziplinen die betroffenen Patientinnen und Patienten über Zusammenhänge aufklären und damit die Qualität der Versorgung verbessert wird.“

„Das Vorliegen von Diabetes mellitus ist ein Risikofaktor für das Auftreten einer Parodontitis. Die Sicherung der Zahngesundheit spielt daher gerade für Diabeteserkrankte eine besonders wichtige Rolle."

Martin Hendges, KZBV-Vorstandsvorsitzender


Schon lange weist die KZBV gemeinsam mit der Wissenschaft darauf hin, dass negative Wechselwirkungen zwischen Diabetes und Parodontitis bestehen: Einerseits erhöht der Diabetes das Risiko, an Parodontitis zu erkranken. Andererseits reduzieren akute Entzündungen die Wirkung von Insulin, so dass eine Parodontitis die Einstellung des Blutzuckers bei Diabetikern erschweren kann. Da Patientinnen und Patienten mit Diabetes ein deutlich erhöhtes Risiko haben, an Parodontitis zu erkranken, sind regelmäßige jährliche zahnärztliche Kontrollen bei ihnen besonders wichtig.

Prävention verbessert nicht nur die Gesundheit, sondern reduziert auch die Kosten

Infolgedessen hält es Hendges für notwendig, die Leistungen für die präventionsorientierte Parodontitistherapie endlich als Früherkennungs- und Vorsorgeleistung gesetzlich zu verankern und für die Versorgung die erforderlichen Mittel zur Verfügung zu stellen. "Denn allein eine umfassende Präventionsorientierung im Gesundheitswesen verbessert nicht nur die Gesundheit, sondern reduziert letztlich mittel- und langfristig die Ausgaben in der gesetzlichen Krankenversicherung“, stellt Hendges klar.

Durch eine unbehandelte oder nicht frühzeitig behandelte Parodontitis würden zudem hohe Folgekosten für das Gesundheitssystem entstehen, die laut KZBV allein im zahnärztlichen Bereich bei rund 200 Millionen Euro jährlich liegen. Dazu kommen demnach indirekte Krankheitskosten, die eine international vergleichende Studie für Deutschland mit rund 34,79 Milliarden Euro beziffert.

Den Beschluss des G-BA zur Aktualisierung des DMP Diabetes mellitus Typ 1 finden Sie auf der Website des G-BA.

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