Long/Post-COVID: Patientenleitlinie aktualisiert
Die aktualisierte Patientenleitlinie “Long/Post-COVID-Syndrom" richtet sich gezielt an Betroffene, Angehörige und Pflegende. „Unser Ziel ist, den Behandlungsprozess deutlich zu verbessern“, sagt Dr. Christian Gogoll, Koordinator der Patientenleitlinie unter Federführung der DGP. „Wir beantworten mit dieser Arbeit in verständlicher Sprache die wichtigsten Fragen zu den wesentlichen Beschwerden, ihren potenziellen Ursachen und den möglichen Therapieansätzen." Die Patientenleitlinie basiert dabei auf der ärztlichen Leitlinie "S1-Leitlinie Long-/Post-COVID".
Long-COVID wird entsprechend der Patientenleitlinie definiert, um Beschwerden zu beschreiben, „die später als vier Wochen nach der SARS-CoV-2-Infektion fortbestehen". Unter Post-COVID verstehen die Autoren „Beschwerden, die später als zwölf Wochen nach der SARS-CoV-2-Infektion fortbestehen". Grundsätzlich sollten Patienten sich nicht scheuen ihren Hausarzt oder einen Facharzt zu kontaktieren, wenn Beschwerden nach überstandener COVID-19-Erkrankung „anhalten oder neu auftreten", rät Gogoll.
Hilfe bei der Suche nach Ärzten und Übungsanleitungen
Die Patientenleitlinie beantwortet die 50 wichtigsten Fragen rund um das Long/Post-COVID-Syndrom – unter anderem: Wie lange halten die Symptome an? Kann eine Impfung das Syndrom verschlechtern? Gibt es besondere Medikamente? Daneben gibt es Antworten auf Fragen zur fehlenden Belastbarkeit und Erschöpfung sowie Atemnot, aber auch Themengebiete wie Riech- und Schmeckstörungen, Herzerkrankungen, belastende Schmerzen, Augenprobleme und Haarausfall.
Die Leitlinie erklärt zudem, wie Physio- und Ergotherapien den Betroffenen helfen können, und gibt konkrete Ernährungsempfehlungen. Tipps gibt es zudem für die Suche nach einer passenden Selbsthilfegruppe oder eines passenden Mediziners, der sich mit dem Post-COVID-Syndrom gut auskennt. „Insgesamt ist es uns gelungen, mit dieser Arbeit einen umfangreichen Werkzeugkasten zur Behandlung des Post-COVID-Syndroms zusammenzustellen, der von Betroffenen ganz einfach angewendet werden kann. Zudem werden wir die Leitlinie bei neuen Erkenntnissen ständig erweitern“, erklärt Gogoll.
Unter den 32 Autoren der Patientenleitlinie sind Ärzte und Therapeuten sowie zum Teil selbst betroffene Erwachsene und Eltern von betroffenen Kindern und Jugendlichen. Unterstützt wird die Leitlinienarbeit von 25 medizinischen Fachgesellschaften und vier Patientenorganisationen.