Magdeburg: Jede zweite Infektion war unbekannt
Die Universitätsmedizin Magdeburg hatte vom 20. Januar bis zum 30. April 2021 bei insgesamt 2.138 Blutspendern aus dem Großraum Magdeburg eine Blutprobe entnommen und auf Antikörper gegen das SARS-CoV-2-Virus untersucht. Die Teilnehmer bestanden aus 51 Prozent Männern und 49 Prozent Frauen aller Altersgruppen. Bei etwa 13 Prozent konnten Antikörper gegen das Virus nachgewiesen werden.
das Virus hat nach wie vor viele Möglichkeiten
„Unsere Studie zeigt, dass wir noch weit entfernt von einer breiten Immunität in der Bevölkerung sind. Das bedeutet, dass das Virus nach wie vor viele Möglichkeiten hat, sich weiter auszubreiten“, erläuterte Mikrobiologe Prof. Dr. Achim Kaasch, Direktor des Instituts für Medizinische Mikrobiologie und Krankenhaushygiene. Er hält daher konsequentes Testen und die Einhaltung der AHA-Regeln auch mit Blick auf den Herbst weiterhin für notwendig.
Insgesamt 6 Prozent der Ungeimpften wiesen Antikörperauf
Insgesamt hatten 1.895 Probanden angegeben, noch keine Impfung gegen das Virus bekommen zu haben. Dennoch konnten bei 6 Prozent von ihnen Antikörper nachgewiesen werden. Das ist ein Zeichen für eine durchgemachte Infektion und liefert Erkenntnisse zur Dunkelziffer für den Raum Magdeburg.
Laut Robert Koch-Institut (RKI) meldete Magdeburg Ende April 6.141 SARS-CoV-2-Infektionen. „Wir können anhand unserer Studien-Daten sagen, dass zu diesem Zeitpunkt sehr wahrscheinlich fast genauso viele Fälle nicht erfasst wurden“, kommentierte Kaasch die Daten.
Impfbereitschaft m Raum Magdeburg beträgt über 70 Prozent
Die Studie konnte zudem zeigen, dass die Impfbereitschaft im Raum Magdeburg mit über 70 Prozent sehr hoch ist. Die Frage, wie lange die Immunität durch eine Impfung oder nach einer durchgemachten SARS-CoV-2 Infektion tatsächlich anhält, steht im weiteren Verlauf der über 21 Monate laufenden Studie im Fokus.