Magenverkleinerung als Option bei Diabetes
Eine bariatrische Operation - also eine Magenverkleinerung, die Implantation eines Magenbandes oder eines Magenbypasses - verbessert bei adipösen Diabetikern erheblich den Stoffwechsel. Die Ergebnisse sind so beeindruckend, dass oft schon von "metabolischer Chirurgie“ und "Heilung“ des Diabetes gesprochen wird.
Gegen eine voreilige Herabsetzung des BMI unter 35 als Indikation zur Operation hat sich indes jetzt die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie in Düsseldorf ausgesprochen. Die Diskussion um eine solche Maßnahme war durch die aktuellen Ergebnisse der "Swedish Obese Study“ (SOS) entflammt.
Diese Studie zeigt, dass eine bariatrische Chirurgie bei betroffenen Patienten die Diabetes-Inzidenz senkt, das kardiovaskulären Risikoprofil bessert und das Infarktrisiko mindert, berichtete Prof. Dr. Michael Roden, Düsseldorf.
Die antidiabetischen Effekte der Operation sind laut Roden von großem Interesse. Der Eingriff sei allerdings nicht risikolos, noch dazu gebe es kaum Untersuchungen zu den Langzeitfolgen. Die Endokrinologen forderten bei ihrem Jahreskongress daher explizit Langzeitstudien vor der Ausweitung der Operationsindikation.