Bilanzpressekonferenz apoBank

Mehr Kunden, mehr Rücklagen - gleiche Dividende

mg/pm
Gesellschaft
Die Deutsche Apotheker- und Ärztebank (apoBank) erzielte 2017 einen stabilen Überschuss in Höhe von 61,9 (2016: 61,0) Millionen Euro und will auch in diesem Jahr wieder 4 Prozent Dividende zahlen.

Das Betriebsergebnis vor Steuern lag mit 132,8 (2016: 159,6) Millionen Euro unter Vorjahr, aber deutlich höher als geplant, teilte die Bank mit. Der Vorstandsvorsitzende Ulrich Sommer ist zufrieden: Das gesteckte Ziel, die Existenzgründungsfinanzierungen weiter zu forcieren, das Anlagegeschäft mit Privatkunden und institutionellen Anlegern zu stärken und das Firmenkundengeschäft auszubauen, sei erreicht worden, sagte er auf der Bilanzpressekonferenz in Frankfurt am Main.

Konkret bedeutet das:

  • Das Neugeschäft bei Existenzgründungsfinanzierungen legte um fast 20 Prozent auf mehr als eine Milliarde Euro zu.

  • Das Depotvolumen der Privatkunden stieg 2017 erstmals auf mehr als 8 Milliarden Euro. Sommer: "Natürlich ist hier noch Luft nach oben. Aber zehn Prozent Plus in diesem hart umkämpften Markt muss man auch erst einmal erreichen."

  • Im Firmenkundengeschäft, "also im Geschäft mit Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen, Abrechnungszentren, Medizintechnik oder Pharmaunternehmen, haben wir Tempo aufgenommen", erklärte der ApoBank-Chef. Das Darlehensvolumen nahm um knapp 20 Prozent auf 3,1 Milliarden Euro zu.

Die positiven Folgen des eingeschlagenen Wachstumskurses spürt die Bank auch bei ihren Kunden- und Mitgliederzahlen: 2017 wuchs die Zahl der Kunden erstmals in einem Jahr um mehr als 20.000 auf 436.260 (2016: 415.700), die Zahl der Mitglieder erhöhte sich im selben Zeitraum auf 111.494 (2016: 109.680). Letztere erhalten in diesem Jahr wieder 4 Prozent Dividende auf ihre Anteile, wenn die Vertreterversammlung dem Vorschlag des Vorstands zustimmt, mehr als 70 Prozent des Jahresüberschusses an die Mitglieder auszuschütten.

In der anhaltenden Niedrigzinsphase konnte die apoBank 2017 dank "des lebhaften Wertpapiergeschäfts", wie es heißt, einen Provisionsüberschuss erwirtschaften, der den erwartbaren rückläufigen Zinsüberschuss weitgehend kompensiert hat. Die Risikovorsorge wurde gegenüber 2016 um 7,7 auf 103 Millionen Euro erhöht. Darin enthalten ist auch der Fonds für allgemeine Bankrisiken, der mit 60,0 Millionen Euro dotiert wurde.

Die Bilanzsumme stieg um 7,2 Prozent auf 41,4 Milliarden Euro. Das Wachstum des Kreditgeschäfts, "aber auch eine Anpassung der internen Ratingverfahren an neue Vorgaben der EZB" hätten dazu geführt, berichtet Sommer, dass die Eigenkapitalquoten etwas zurückgegangen seien. Die harte Kernkapitalquote lag 2017 bei 19,5 (2016: 22,6) Prozent, die Gesamtkapitalquote bei 21,8 (2016: 26,1) Prozent. Sommer: "Beide Werte sind im Branchenvergleich überdurchschnittlich gut."

Heiß diskutierte Franchise-Praxen sind vorerst kein Thema

Die apoBank will ihr Kundengeschäft auch 2018 weiter ausbauen, unterstützt durch "moderne Technologie und digitale Prozesse". Das birgt auch Kosten: Schon 2017 war der Verwaltungsaufwand - trotz sinkender Personalkosten - vor allem durch Aufwendungen für ein IT-Projekt um 2,6 Prozent auf 530,1 Millionen Euro gestiegen. "Da wir das Hauptprojekt erst in diesem Jahr gestartet haben", so Sommer, "liegt die Hauptlast allerdings noch vor uns."

Fest steht für 2018, dass die Dienstleistungen für Existenzgründer erweitert werden sollen. Wie dies genau aussehen soll, ist offen. Bankeigene Praxisstrukturen Medizinern zum sanften Existenzgründungseinstieg zunächst zu vermieten und dann zu verkaufen ( "apoBank will 'Franchise-Praxen' gründen" ), sei lediglich eine Idee, heißt es. Zunächst müssten Gespräche mit den Standesorganisationen geführt werden. Denkbar sei auch, dass die apoBank zukünftig als Dienstleister für Heilberufler auftritt und diesen "modulweise Unterstützung in Sachen Praxisräume und -Inventar, -Software oder Personal" anbietet. Diese Vision befindet sich aktuell "aber immer noch im Stadium der Diskussion". Das Ziel sei - so eine Sprecherin - Mediziner zu befähigen, sich "100 Prozent auf die Heilung ihrer Patienten konzentrieren zu können".

Zukunftsmusik ist auch die Initiative "apoHe@lth", die in einem "Digital Health Kompetenzzentrum" der Bank künftig alle Themen, Fragestellungen und Lösungen rund um das Thema Digitalisierung im Gesundheitsmarkt bündeln soll, um Kunden mehr Orientierung bei den digitalen Anwendungen im Gesundheitswesen zu bieten. Dabei sei nicht ausgeschlossen, dass die Bank zukünftig selbst eine ganze Palette von Gesundheits-Apps anbietet und "junge Unternehmen im Gesundheitsmarkt unterstützt".

Mit 436.260 Kunden und mehr als 111.000 Mitgliedern ist die Deutsche Apotheker- und Ärztebank (apoBank) die größte genossenschaftliche Primärbank und die Nummer eins unter den Finanzdienstleistern im Gesundheitswesen.

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