MIH bleibt ein Rätsel
„Wir können festhalten: Es gab viele Antworten aber viele Fragen bleiben offen“, bilanzierte Prof. Dr. Norbert Krämer aus Gießen als einer der vier Initiatoren und Leiter der Alliance of Molar Incisor Hypomineralization Investigation and Treatment (AMIT ) die Ergebnisse der Konferenz. Dort widmeten sich ü
Über 400 TeilnehmerInnen aus 49 Ländern befassten sich vier Tage mit dem Thema Hypomineralisation. Dazu zählt auch die Hypomineralisation der zweiten bleibenden Molaren (HSPM). Laut der European Academy of Paediatric Dentistry (EAPD) schwankt die Prävalenz der Hypomineralisation in Studien von 2014 bis 2022 je nach Region zwischen 8 und 40 Prozent. Viele Fragen zum Krankheitsbild sind jedoch noch ungeklärt.
Mangels einheitlicher Methoden gibt es wenig Daten
Ein Rätsel sind nach wie vor die Ätiologie dieser Krankheit, die Remineralisation und Behandlungsoptionen mit kurz- und langfristiger Perspektive. An der Klassifikation hat sich den Forschern zufolge indes nichts geändert.
MIH tritt bei Kindern weltweit auf. Nach der aktuellen Mundgesundheitsstudie weisen in Deutschland 28,7 Prozent der 12-Jährigen mindestens einen ersten bleibenden Backenzahn mit einem weißen Fleck auf. Der weltweite Schnitt liegt bei etwa 14 Prozent. Dennoch gibt es – mangels einheitlicher Methoden zur Erfassung der MIH – bislang nur wenige und kaum vergleichbare Daten über das Ausmaß der Erkrankung. Eine weitere Forschung zu den ursächlichen Faktoren sowie Möglichkeiten der Prävention und Behandlungmaßnahmen ist daher den Experten zufolge dringend notwendig.
Aus Deutschland gab es mit unter 100 TeilnehmerInnen deutlich weniger Unterstützung als erwartet. Neben Prof. Roland Frankenberger (Marburg) als Chairman saßen fünf WissenschaftlerInnen im lokalen AMIT-Board: Prof. Reinhard Hickel (München), Prof. Gottfried Schmalz, Prof. Falk Schwendicke, Prof. Annette Wiegand und Prof. Diana Wolff, aus Österreich stießen Dr. Bettina Bauer und Dr. Nicola Meissner hinzu.