Corona-Krise

Nach Corona ist vor Corona ...

Manfred Gast, Frankenthal
Vernebelt das Aerosol die Sicht auf das RKI oder werden wir im Nebel stehen gelassen? So kann und müssen wir es doch wohl sehen!

Das sonst mit erhobenem Zeigefinger agierende Institut schweigt. Wie kann es denn sein, dass beim „Coronatest“ in voller Schutzmontur gearbeitet werden muss, um ein Wattestäbchen in den Mund zu führen, und im Gegensatz dazu für uns keine Empfehlung zu hören ist, wie wir uns schützen können oder was überhaupt zu tun ist? Systemrelevanz oder Himmelfahrtskommando? Der einzige Berufsstand mit Nähe und Aerosol sind wir.

Bei aller Tragik dieser Weltkrise, bewegt es mich aber sehr, wie im Moment hinderliche Gesetze und Verordnungen im Sekundentakt außer Kraft gesetzt werden. Ebenso, dass unsere politischen Spaßbremsen und Dauerkritiker verstummt sind. Aber sie werden zurückkommen. Und damit beginnt die alte Leier von vorne.

Ein altes Sprichwort sagt: „Der Fisch stinkt vom Kopf her“. Was mussten wir da bisher schon alles ertragen?

Unakademische, unmoralische Androhungen von Honorarkürzungen bei Nichtumsetzungen. Formularberge für Qualitätsmanagment, Hygienepläne, Medizinproduktegesetze etc., trotz Be-/Auslastung mit der Patientenarbeit. Geschäftsmäßige Zwangsfortbildung, mit den großteils immer gleichen Themen. Opfersamstage für das Röntgen (seit dem Röntgenschein hat sich doch nur die Verordnung geändert!) und, und, und. Abspeckung ist angesagt!

"Wir möchten wieder das tun, was wir können. Mund-Kiefer-Zahnheilkunde."

Deshalb mein Appell, ja eine Forderung (auch im Namen aller Kollegen/innen/d, die ich kenne) an unsere Standesvertreter aller Couleur: Trennen sie diesen stinkenden Kopf ab! Wir können den Geruch nicht mehr ertragen! Befreien sie uns von Juristen, Beamten und Ökonomen, die sich berufen fühlen uns hineinzureden. Die nicht beraten, sondern gängeln und dabei gut verdienen. Wir möchten wieder das tun, was wir können. Mund-Kiefer-Zahnheilkunde.

So wie es war, geht das nicht mehr. Auch Richtung Work-Life-Balance der jüngeren Generation denken! Dafür müssen aber unsere Vertreter das Zepter wieder in die Hand nehmen. Notfalls das Skalpell. Die Corona-Tage zeigen, was möglich ist. Wir müssen uns neu aufstellen. Befreien … wieder Freiberufler werden! Aber vermutlich bleibt alles bei dem üblichen, abgedroschenen Gefloskel und wohlwollenden Lächeln – auch unserer Standesvertreter.

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