Nepal: Der Monsun erschwert die Hilfe

nh/pm
Gesellschaft
Vor vier Wochen erschütterte das zweite Erdbeben mit einer Stärke von 7,4 auf der Richterskala Nepal. Bereits das erste Beben Ende April hatte enormen Schäden angerichtet. Nun verschlimmert der einsetzende Monsun die Lage vor Ort weiter.

Nach Schätzungen der Vereinten Nationen wurden durch die Erdbeben in Nepal rund 490.000 Häuser vollkommen zerstört und 270.000 beschädigt, 8.700 Menschen fielen den Naturgewalten zum Opfer, mehr als 17.000 wurden verletzt. Nun setzt der Monsun ein: Erdrutsche behindern die Nothilfe-Einsätze, Zeltplanen und Wellbleche für den Bau von Notunterkünften zählen jetzt - neben Lebensmitteln - zu den begehrtesten Hilfsgütern, berichten Einsatzhelfer vor Ort.

Gebraucht werden jetzt Zeltplanen und Wellbleche

Die internationalen Anstrengungen zur Hilfe seien zwar enorm, erläutert Dr. Klaus Winter, Vorsteher der Stiftung Hilfswerk Deutscher Zahnärzte (HDZ), doch dies reiche nicht aus. Bisher sei lediglich ein Viertel der benötigten finanziellen Mittel in Höhe von rund 423 Millionen zusammengekommen.

Nach dem gemeinsamen Aufruf von HDZ und Bundeszahnärztekammer konnten knapp 70.000 Euro gespendet werden, die bereits in erste Nothilfemaßnahmen investiert wurden. „Zu Beginn wurden vorrangig Lebensmitteln, Hygieneartikeln, Trinkwasser, Medikamenten und Decken benötigt, jetzt sind Zeltplanen und Wellbleche ebenso wichtig geworden, um die Erdbebenopfer vor dem wochenlangen Starkregen zu schützen“, sagt Winter. „Daher ist weitere finanzielle Unterstützung dringend erforderlich.“

Seit Beginn der Katastrophe steht Winter in engem Kontakt mit den Salesianern Don Boscos, die als eine der ersten Hilfsorganisationen am Ort des Geschehens waren. Sie nehmen sich gezielt der Kinder an, die von dem Erdbeben betroffen sind. „Viele sind traumatisiert, oder haben sogar ihre Eltern verloren“, berichtet Winter. „Die Salesianer kümmern sich um sie und schützen sie außerdem vor Übergriffen von Kinderhandel-Netzwerken. Außerdem sorgen sie dafür, dass sie so schnell wie möglich wieder zur Schule gehen können."

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