Japanische Studie

Neue Methode könnte Zahnreplantation unterstützen

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Zahnmedizin
Die vollständige Avulsion eines Zahns aus dem Zahnfach wird im Allgemeinen als irreversibler Prozess betrachtet. Ein Team der Tokyo Medical and Dental University erforscht Mechanismen, die die Erfolgschancen bei einer Zahnreplantation erhöhen könnten.

. Dazu entwickelten die Forscher ein System zur Verabreichung von DNA, das den Heilungsprozess fördern soll. Die Studienergebnisse wurden kürzlich im Journal of Periodontology veröffentlicht.

Geringere Entzündungsreaktion soll Heilung fördern

Es gibt viele Faktoren, die den Erfolg einer Replantation beeinträchtigen, wie die Ankylose oder überschießende Entzündungsreaktionen, die die Regeneration verhindern und eine Wurzelresorption fördern. Die Forschenden der Universität Tokyo untersuchten Nachrichtenübertragungswege, die die Entzündungsreaktionen steuern, wie der Nuklearfaktor-Kappa-B-Weg (NF-κB) - ein Transkriptionsfaktor, der die Immunantwort reguliert. Dessen Ingangsetzung führt zur Entstehung einer ausgeprägten Entzündungsreaktion und kann durch Osteoklastenaktivierung den Replantations-Erfolg massiv gefährden.

Um den Signalweg zu stoppen, verwendeten die Forschenden NF-κB-Decoy-Oligodeoxynukleotiden – doppelstängige DNA-Moleküle – die verhindern, dass NF-κB seine Zielgene ansteuert. Durch die Einbindung der therapeutischen Wirkstoffe in ein Nanosphärensystem werden sie geschützt, bis sie den Wirkort erreichen. Die Substanz wurde im Tiermodell getestet. Hierzu wurden Ratten Frontzähne extrahiert und vor der Replantation in die NF-κB-Substanz getaucht. Nach sieben, 14 und 28 Tagen wurde der Erfolg der Replantation mittels Mikro-CT und histologischer Untersuchung evaluiert.

Weniger Entzündungsmediatoren und Wurzelresorptionen

Die Forschenden stellten fest, dass sieben Tage nach der Behandlung mit NF-κB keine Wurzelresorption zu beobachten und die Wurzeldicke und -länge im Allgemeinen stärker war als in der Kontrollgruppe. Darüber hinaus waren die Konzentration von Entzündungsmediatoren sowie die Osteoklastenaktivität nach Replantation geringer als bei unbehandelten Zähnen. Die Autoren schlussfolgern, dass die Anwendung den Heilungsprozess fördert, indem sie eine übermäßige Entzündungsreaktion verhindert.

Es handelt sich in dieser Studie zunächst um Grundlagenforschung anhand eines Tiermodells. Die Forschenden glauben jedoch, dass das von Ihnen entwickelte Verabreichungssystem in Zukunft dazu beitragen könnte, den Erfolg von Zahnreplantationen auch beim Menschen zu verbessern. Hierfür werden allerdings noch weitere Studien benötigt.

Li, K., Ishida, Y., Hatano‐Sato, K., Ongprakobkul, N., Hosomichi, J., Usumi‐Fujita, R., ... & Ono, T. (2021). Nuclear factor‐kappa B decoy oligodeoxynucleotide‐loaded poly lactic‐co‐glycolic acid nanospheres promote periodontal tissue healing after tooth replantation in rats. Journal of Periodontology.

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