COVID-19-Bevölkerungsstudie

Noch Optimierungspotenzial bei AHA-Regeln

ak
Gesellschaft
Die Johannes Gutenberg-Universität Mainz veröffentlicht erste Ergebnisse ihrer COVID-19 Studie: Bei den AHA-Regeln ist noch Luft nach oben, die Impfbereitschaft steigt, jeder fünfte Deutsche hegt Verschwörunstheorien.

Seit Oktober 2020 untersuchen Forscher der Universitätsmedizin Mainz regelmäßig, wie sich die Corona-Pandemie und die ergriffenen Maßnahmen auf die Gesundheit auswirken. Vergangenen Freitag ging das Studien-Dashboard mit den ersten Ergebnissen online.

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Das sind die Zwischenergebnisse

  • Es gibt einen deutlichen Zusammenhang zwischen Ferien, dem Reiseverhalten und der Kontakthäufigkeit: Seit Beginn des verschäften Lockdowns ist die Anzahl an Reisen innerhalb und außerhalb Deutschlands gesunken. Dasselbe gilt für Versammlungen und private Veranstaltungen.

  • Bei der Einhaltung der AHA-Regeln (Abstand halten, Hygiene beachten und im Alltag Maske tragen) besteht Optimierungspotenzial in der Bevölkerung: 47,5 Prozent der Befragten achten immer auf den Mindestabstand von 1,5 Metern zu Haushaltsfremden Personen, während 50,3 Prozent häufig darauf achten. 51,4 Prozent der Probanden waschen sich zurzeit viel häufiger ihre Hände als vor der Pandemie und 90,7 Prozent tragen fast immer eine Maske im Alltag.

  • In den letzten vier Monaten ist die Impfbereitschaft stark gestiegen: Etwa 85 Prozent wollen sich wahrscheinlich gegen COVID-19 impfen lassen. Von den Befragten ließen sich in der aktuellen Wintersaison bereits 48,8 Prozent gegen Grippe impfen.

  • Die Pandemie hat einen großen Einfluss auf die Gesundheitsversorgung mit potenziell negativen Spätfolgen für die Bevölkerungsgesundheit: 25,1 Prozent der Befragten haben wegen der Pandemie Termine oder medizinische Eingriffe abgesagt oder verschoben.

  • Von besonderer Bedeutung erscheint das Testen auf SARS-CoV-2, denn eine grippale und/oder COVID-19-relevante Symptomatik findet sich sehr häufig in der Bevölkerung, ist aber zumeist nicht mit einer Infektion verbunden. 36,7 Prozent der Befragten wurden auf COVID-19 getestet. Während 20 Prozent in den letzten 14 Tagen Symptome von Atemnot oder Kurzatmigkeit, Husten, Fieber, Geruchs- oder Geschmacksstörungen verspürten, trat bei über 50 Prozent nur eins der genannten Symptome auf. 

  • In der Selbsteinschätzung zeigt sich eine körperliche und seelische Belastung der Bevölkerung, allerdings scheint der Lockdown bisher keine starken Effekte auf Ängstlichkeit und Traurigkeit zu haben.

  • Jeder fünfte Deutsche hat Verschwörungsgedanken hinsichtlich der Pandemie: 21,4 Prozent stimmen zu oder voll und ganz zu, dass die Hintergründe der Corona-Erkrankung nie ans Licht der Öffentlichkeit kommen werden.

  • Etwas über die Hälfte der Erwerbstätigen befindet sich in unterschiedlichem Ausmaß im Homeoffice: Während 16,3 Prozent nur zuhause arbeiten, verbringen 21 Prozent weniger als die Hälfe ihrer Arbeitszeit im Homeoffice. 

  • Das Nettoeinkommen ist bei etwa jeder 10. Person gesunken und bei jeder 14. Person gestiegen. Für 83,8 Prozent der Befragten hat es sich seit Beginn der Pandemie nicht verändert.

DasDashboard onlinestellt die Ergebnisse im Detail dar, die Daten können dort im Zeitverlauf der Pandemie betrachtet werden. Das Dashboard wird kontinuierlich aktualisiert und ergänzt.

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