Medscape-Gehaltsreport 2023

Nur 35 Prozent der Ärzte sind mit ihrem Gehalt zufrieden

LL
Gesellschaft
Wie hat sich die finanzielle Situation von Ärzten in Deutschland nach der Pandemie und initten von Energiekrise und Inflation entwickelt? Die Online-Plattform Medscape hat nachgefragt.

Das Gehalt von Medizinern ist der Umfrage zufolge hierzulande nicht gestiegen, sondern teilweise sogar gesunken. Inflation und Energiekrise machen sich bemerkbar und veranlassen zum Sparen. Für 52 Prozent der befragten Ärzte hat sich die finanzielle Situation zwar nicht erheblich verändert, 23 Prozent beklagen aber weniger Einnahmen. Die Mehrheitt sieht die weltweite Wirtschaftslage als Hauptgrund dafür. Zuvor waren es die Auswirkungen der Pandemie.

Im Durchschnitt verdienen Ärzte 149.000 Euro brutto mit der Patientenbehandlung, 150.000 Euro waren es 2021. Nicht mitgerechnet sind Honorare von Gutachtertätigkeiten, Vorträge oder Produktverkäufe. Die Summe setzt sich aus 133.000 Euro Grundgehalt zusammen, plus eventuelle Boni von 17.000 Euro – diese erhielten 33 Prozent der befragten Mediziner. Für Arbeiten außerhalb der Versorgung erhalten manche Befragten im Schnitt weitere 8.000 Euro.

Die Berufshaftpflichtversicherung ist teurer geworden

41 Prozent berichten von gestiegenen Kosten bei der Berufshaftpflichtversicherung (circa 1.000 Euro im Jahr). 92 Prozent meinen, auch in den finanziell schwierigen Zeiten weiterhin alle Rechnungen und Hypotheken begleichen zu können. Allerdings findet mit 65 Prozent die große Mehrheit die eigene Entlohnung nicht (mehr) ausreichend. Nur 35 Prozent sind mit ihrer finanziellen Situation zufrieden.

Auch Mediziner müssen aufgrund der gestiegenen Lebenshaltungskosten sparen, gaben 43 Prozent von ihnen an. 42 Prozent haben sich bislang nicht eingeschränkt. 12 Prozent konnten sich aktuell über mehr Geld freuen. Die Mehrheit glaubt jedoch nicht daran, dass sich die wirtschaftliche Lage Deutschlands in den kommenden zwei Jahren verbessern wird. Müssten sie sich einschränken, würden das die meisten beim Energieverbrauch, Shoppen oder Reisen tun.

Der Durchschnitt des Nettovermögens der befragten Ärzte beträgt rund 376.000 Euro. Hinsichtlich ihrer Investments rechnen 47 Prozent mit Verlusten im Portfolio, 18 Prozent hoffen auf eine Wertsteigung.

Die Umfrage zeigt auch, dass der überbordende Bürokratieaufwand mit Dokumentation und Abrechnungsvorschriften eine große Herausforderung im Arbeitsalltag bleibt. Immerhin sind die meisten der Befragten zufrieden mit ihrem Beruf und bereuen ihre Karriereentscheidung nicht.

Für die Umfrage wurden 1.100 in Deutschland lebende Ärzte von Medscape und Univadis online befragt, 30 Prozent davon Frauen.

Melden Sie sich hier zum zm Online-Newsletter an

Die aktuellen Nachrichten direkt in Ihren Posteingang

zm Online-Newsletter


Sie interessieren sich für einen unserer anderen Newsletter?
Hier geht zu den Anmeldungen zm starter-Newsletter und zm Heft-Newsletter.