Repräsentative Befragung der Stiftung Gesundheitswissen

Nur vier Prozent der Deutschen hatten schon eine Videosprechstunde

pr
Gesellschaft
Auch wenn 8 von 10 Deutschen das Angebot von Videosprechstunden kennen – die meisten haben aber noch keine Erfahrungen damit. Sie wünschen sich mehr Informationen zu dem Online-Konsultationsangebot der Ärzte.

Die meisten Deutschen bevorzugen immer noch den persönlichen Kontakt in der traditionellen Arztsprechstunde, wenn es um ihre Gesundheit geht. Zwar wissen die meisten von ihnen um die Möglichkeit eines ärztlichen Gesprächs über den Bildschirm: 84 Prozent der Befragten bejahten die Frage, ob sie das Angebot grundsätzlich kennen – unabhängig vom Alter, denn auch bei der Altersgruppe 60 Jahre und älter gaben 83 Prozent an, von Videosprechstunden gehört zu haben. Aber nur vier Prozent der Befragten gaben an, auch schon einmal Patient in einer Videosprechstunde gewesen zu sein.

44 Prozent der Befragten würden gern mehr zum Thema wissen

Auch wenn die Möglichkeit einer Sprechstunde per Video bekannt ist: 44 Prozent der Befragten gaben an, dass sie gern mehr zum Thema wissen würden, zum Beispiel darüber, bei welchen Beschwerden sie genutzt werden kann, zur technischen Ausstattung oder wie eine solche Videosprechstunde abläuft. Dieses fehlende Wissen könnte ein Grund dafür sein, dass viele Deutsche noch keine eigenen Erfahrungen mit dem Arztgespräch über den Bildschirm gemacht haben, heißt es bei der Stiftung dazu.

Die Motivationen für eine Videosprechstunde sind für die Befragten vielfältig. Die meisten von ihnen, nämlich 31 Prozent, gaben an, das Risiko vermeiden zu wollen, sich im Wartezimmer bei anderen Patienten anzustecken. 27 Prozent sahen den Vorteil, dass eine Videosprechstunde schneller verfügbar sei als ein Termin in der Praxis vor Ort. Ebenfalls 27 Prozent gaben an, den Aufwand für die Anfahrt zur Praxis vor Ort vermeiden zu wollen. Neun Prozent führten an, dass sich nur wegen eines kleinen Anliegens der Arzttermin vor Ort nicht gelohnt hätte.

Gerade ältere Menschen, nämlich 46 Prozent der Altersgruppe 60 plus, möchten lieber mit ihrem Arzt vor Ort sprechen. Aber auch Jüngere zwischen 18 und 29 Jahren gaben an, sie seien noch nie auf die Idee gekommen, eine Videosprechstunde in Anspruch zu nehmen. Insgesamt 12 Prozent der Befragten gaben an, sie hätten nicht genug Informationen darüber, wie sie Ärzte finden können, die eine solche Sprechstunde anbieten. Etwa die Hälfte der Nutzenden sah die Videosprechstunde als gleichwertig zur regulären Sprechstunde an, hier kommt für 84 Prozent vor allem die Zeitersparnis zum Tragen.

Die Studie „Informationsstand und Nutzung von Videosprechstunden“ der Stiftung Gesundheitswissen ist das Ergebnis einer repräsentativen Bevölkerungsbefragung: Insgesamt 1.015 Personen ab 18 Jahren nahmen teil, durchgeführt wurde die Studie im Oktober/November 2021 von forsa.

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