Nährwertkennzeichnung

Nutri-Score für Getränke wird neu berechnet

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Gesellschaft
Bei der Nährwertkennzeichnung Nutri-Score wird der Algorithmus für die Berechnungsgrundlage für Getränke geändert. Das soll laut Bundesagrarministerium zu einer größeren Übereinstimmung mit Ernährungsempfehlungen führen.

Die wissenschaftlich erarbeitete Neuberechnung des Nutri-Score-Algorithmus hatte ein Lenkungsgremium beschlossen. Ihm gehören neben Deutschland auch Frankreich, Belgien, Luxemburg, Schweiz, die Niederlande und Spanien an. Bereits Anfang 2021 hatten sich die am Nutri-Score beteiligten Staaten innerhalb Europas auf eine gemeinsame Koordination verständigt, um seine Verwendung europaweit einheitlich zu gestalten und dessen Berechnungsgrundlage auf der Grundlage wissenschaftlicher Evidenz zu optimieren.

Das internationale Gremium kam zu dem Schluss, dass der bestehende Algorithmus zur Berechnung des Nutri-Scores grundsätzlich adäquate Bewertungen bei Getränken liefere, jedoch mit Blick auf die unterschiedlichen Zuckergehalte verbessert werden könne. Konkret sollen künftig alle Trinkprodukte nach dem Algorithmus für Getränke bewertet werden und nicht wie bislang als allgemeine Lebensmittel. Das betrifft dann auch Milch, Milchgetränke sowie pflanzliche Drinks. Getränke mit wenig Zucker sollen eine günstigere Bewertung erzielen und so im Vergleich zu Getränken mit viel Zucker besser differenziert werden können.

Minuspunkte für künstliche Süßstoffe

Um keinen zusätzlichen Anreiz zur Verwendung von Süßungsmitteln zu generieren, erhalten Getränke mit künstlichen Süßstoffen künftig zusätzlich ungünstige Punkte, so dass diese Produkte in der Folge eine Nutri-Score-Bewertung schlechter eingruppiert werden. Weiterhin wurden die Grenzwerte angepasst, ab wann ein Getränk ein B- statt einer C-Bewertung beziehungsweise eine C- statt einer D-Bewertung erhält. Als einziges Getränk soll weiterhin Wasser die beste Bewertung A erhalten können.

Die Verbraucherorganisation Foodwatch begrüßt, dass künstliche Süßstoffe künftig strenger bewertet werden und Produkte wie Cola Light dadurch keine grüne Einstufung mehr bekämen. Jetzt sei es wichtig, dass das Nutri-Score-System EU-weit verpflichtend eingeführt werde.

Bisher können Lebensmittelhersteller das Logo auf freiwilliger Basis nutzen. Seit der Einführung des Nutri-Score im November 2020 haben sich rund 700 Unternehmen mit mehr als 1.000 Marken für die Verwendung des Lebensmittellogos in Deutschland registriert.

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