Girls’ Day & Boys’ Day am 27. April

Ohne Rollenklischee den Nachwuchs begeistern

LL
Praxis
Mit dem bundesweiten Aktionstag können Schüler ab der 5. Klasse einen Einblick in Berufe bekommen – auch in solche, in denen ihr Geschlecht noch unterrepräsentiert ist. Bei den Jungen gehört der Beruf des Zahnmedizinischen Fachangestellten (ZFA) dazu.

Nachwuchsmangel und hartnäckige Geschlechter-Klischees in Gesundheit- und Sozialberufen machen es Betrieben schwer, ausreichend Bewerber für freie Auszubildendenstellen zu bekommen. Der jährliche Girls’ Day & Boys’ kann eine Chance bieten, junge Menschen auf die Stellen aufmerksam zu machen und einen ersten Einblick in die Berufswelt zu ermöglichen. Leitgedanke der Aktion ist, den Nachwuchs auch für Berufe zu begeistern, die nicht unbedingt dem Rollenklischee entsprechen. In deutschen Zahnarztpraxen beträgt beispielsweise der Anteil männlicher ZFA nur gut zwei Prozent.

Am 27. April können Praxen ihre Türen öffnen und den Nachwuchs einladen, sich zu informieren und Missverständnis und Voreingenommenheit gegenüber dem Berufsbild entgegenwirken. Über den „Boys´ Day Radar" können sich Praxen eintragen, um an dem Aktionstag teilzunehmen. Mädchen können sich hier ein Angebot aussuchen.

Berührungsängste überwinden und Impulse geben

Immerhin zeigt die Wirkungsstudie des Boys‘ Day 2022 das Potenzial des Jungen-Zukunftstags: Der Anteil der Teilnehmer, die sich sehr gut vorstellen können, in den Gesundheits- und Pflegeberufen zu arbeiten, steigt nach dem Boys´s Day von 16 auf 22 Prozent. In den erzieherischen und sozialen Berufen steigt dieser sogar von 17 auf 27 Prozent. Der Boys´s Day ist also ein wichtiger Baustein bei der Berufs- und Studienwahl.

„Der Bedarf an Fachkräften ist riesig. Mit dem Aktionstag tragen wir dazu bei, dass junge Menschen ihre Talente und Potenziale kennenlernen können sowie ihre Möglichkeiten nutzen, und zwar unabhängig vom Geschlecht. Unternehmen und Institutionen können die Chance nutzen, schon jetzt die Mitarbeitenden von morgen für sich zu gewinnen!“, sagt Romy Stühmeier, Leiterin der Bundeskoordinierungsstelle des Girls’ Day und Boys’ Day.

Hintergrund:

Die Aktionstage Girls’ Day und Boys’ Day sind das weltweit größte Programm zur Beruflichen Orientierung, das den Gedanken einer Berufs- und Studienwahl frei von Rollenklischees fördert und individuelle Erfahrungsräume schafft. SchülerInnen ab Klasse 5 besuchen Betriebe oder Hochschulen, treffen auf Vorbilder in Berufen, die ihnen Mut machen, die Vielfalt der Berufswelt für sich zu entdecken. Der Girls’ Day findet für Mädchen unter anderem in der IT, im Handwerk, in den Naturwissenschaften oder im Bereich Technik statt.

Am Boys’ Day lernen Jungen schwerpunktmäßig Berufe und Studiengänge in der Pflege, in der Erziehung, in Dienstleistungsbereichen oder in der Sozialen Arbeit kennen. Junge Menschen, die sich nicht (ausschließlich) mit dem männlichen oder dem weiblichen Geschlecht identifizieren, können sich ganz individuell für einen Berufsbereich entscheiden.

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