Medizin

Parkinson durch Pflanzenschutzmittel

sp/pm
Nachrichten
Pflanzenschutzmittel können eventuell eine bestehende Parkinsonerkrankung verstärken oder eine auslösen, wie jetzt Wissenschaftler der Dresdner Universität mitteilten.

Die Dresdner Forscher haben den Mechanismus entschlüsselt, wie das Insektizid Rotenon Symptome der Krankheit auslöst und verstärkt. Eine wesentliche Rolle dabei spielen Nervenverbindungen zwischen Darm und Hirn. Die Ergebnisse wurden in der Zeitschrift "Nature Scientific Reports" veröffentlicht.

Protein zerstört Nervenzellen

Das Forscherteam fand heraus, dass Rotenon zur Ausschüttung des Proteins Alpha-Synuclein durch die Nervenzellen im Darmtrakt führt. Es wird von Nervenzellen im Gehirn aufgenommen und im Zellkörper abgelagert, wo es die Zellen zerstört. Wurden die entscheidenden Nerven im Darmbereich von Mäusen aber durchtrennt, konnte das Protein die Neuronen des Mittelhirns nicht mehr erreichen und die Parkinson-ähnlichen Symptome nahmen ab.

Sollte sich das bei Parkinson-Patienten bestätigen, sei dies ein wichtiger Schritt für neue Ansätze zur frühzeitigen Diagnose und Therapie, sagte der Leiter der Studien, Francisco Pan-Montojo.

Rund drei Prozent der Bevölkerung in Deutschland sind an Parkinson erkrankt, vor allem ältere Menschen. Sehr viele  Menschen, die in der Landwirtschaft arbeiten und Pestiziden ausgesetzt sind, erkranken daran. Parkinson  äußert sich in der Erstarrung von Muskeln, einem fast maskenhafter Gesichtsausdruck, einem sehr schlürfenden Gang, langsamem Sprechen mit unmodulierter Stimme und manchmal auch zitternden Händen.

Dopamin-produzierende Nervenzellen sterben

Ursache ist das Absterben von Dopamin-produzierenden Nervenzellen im Mittelhirn. Wird Parkinson früh erkannt, kann mittels Medikamenten eine Verstärkung der Symptome retardiert oder verringert werden. Auch Operationsmethoden, bei denen  mittels eines "Taktgebers" in die Reizleitung der Nerven eingegriffen wird, zeigen Erfolge.

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