Polnische Assistenzärzte beenden Hungerstreik
Am 2. Oktober waren rund 20 Assistenzärzte in einem Warschauer Kinderkrankenhaus in den Hungerstreik getreten, um auf ihre schlechte finanzielle Lage aufmerksam zu machen und für bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen zu demonstrieren - nach rund vier Wochen wurde die Aktion nun für beendet erklärt.
Gleichzeitig kündigte der Verband der Assistenzärzte am Montag neue Proteste an. So wollen die jungen Mediziner beispielsweise nur noch die gesetzlich erlaubte Stundenanzahl arbeiten - maximal 48 Stunden pro Woche. Über Twitter forderte der stellvertretende Verbandsvorsitzende der Nachwuchsmediziner, Jaroslaw Bilinski, Assistenzärzte dazu auf, die sogenannten Opt-out-Klauseln zu verweigern. Demzufolge müssten viele Mediziner in Polen bei Arbeitsantritt eine Klausel unterzeichnen, die sie zu zusätzlicher Arbeit verpflichtet.
Maximal 48-Stunden-Arbeitswoche
Der Verband fordert die polnische Regierung außerdem auf, die Ausgaben für das Gesundheitssystem innerhalb von drei Jahren von derzeit etwa 4,7 auf 6,8 Prozent des Bruttoinlandsprodukts zu erhöhen. Auch die Gehälter müssten steigen. Assistenzärzte könnten von einem Monatslohn von rund 500 Euro kaum leben und müssten daher neben ihrer regulären Arbeit Nachtschichten schieben. Mitte September war eine 39-jährige Ärztin nach ihrem Dienst kollabiert und starb. Sie war bereits die vierte polnische Medizinerin, die in diesem Jahr während oder kurz nach einer Schicht gestorben ist.