Praxisstandort: Der kurze Weg zur Arbeit zählt!
Das Meinungsforschungsinstitut Civey hat im Auftrag des Verbandes der Privaten Krankenversicherung in einer repräsentativen Umfrage unter 1.000 Ärzten Kriterien definiert, von denen Mediziner die Wahl des Standorts für eine Niederlassung abhängig machen.
Hauptsächlich infrastrukturelle Belange
Das mit großem Abstand häufigste Standortargument war die Entfernung zum Wohnort: Mehr als ein Drittel der Mediziner (35,1 Prozent) legen großen Wert auf einen kurzen Arbeitsweg. Auf den weiteren Plätzen folgen Kriterien, die familäre Belange einschließen. So sind die Berufschancen für den Partner für 19,1 Prozent der Befragten ein Standortkriterium. Auch das Bildungsumfeld der Kinder beeinflusst für 18,6 Prozent der Mediziner die Wahl des Standorts.
Dem Wunsch nach Urbanität (18,3 Prozent) folgen weitere infrastrukturelle Kriterien wie die Nähe von Krankenhäusern und Universitätskliniken (16,6 Prozent) im beruflichen Umfeld und die Häufigkeit von Notdiensten (13,4 Prozent).
Lediglich für 16,4 Prozent der Befragten spielt die Zahl der Privatversicherten am Arbeitsstandort eine entscheidende Rolle.
Auf die Infrastruktur kommt es an – nicht auf Urbanität
Die Umfrageergebnisse zeigen, dass vornehmlich infrastrukturelle Belange die Entscheidung über den Arbeitsstandort beeinflussen. Ein allgemeiner Trend zur Urbanisierung lässt sich daraus jedoch nicht unmittelbar ableiten. Nicht einmal jeder fünfte Mediziner äußerte den expliziten Wunsch nach einem urbanen Umfeld.
Vielmehr zeigt die Erhebung die Stellschrauben für eine funktionierende Infrastruktur auf, die Arbeit, Familie und Wohnort vereint. Dass diese Faktoren in Städten mehrheitlich gegeben sind, bedeutet nicht zwangsläufig, dass Ärzte nicht auf dem Land arbeiten wollen.