Qualitätsgesicherte Gesundheitsinformationen für alle
Die Tagung „Gesundheitskompetenz im digitalen Zeitalter“ wurde vom Bundesgesundheitsministerium am 4. Februar in Berlin ausgerichtet – fachlich sehr breit aufgestellt und unter Mitwirkung einer Vielzahl von Experten aus allen Teilen des Gesundheitswesens, darunter auch der BZÄK und KZBV.
Qualität bei Gesundheitsinformationen im Netz
Wie kann man die Fülle an Gesundheitsinformationen im Netz qualitätsgesichert filtern und bewerten? Und welche Rolle spielen Ärzte, Zahnärzte, Gesundheitsberufe und -verbände dabei? Darum ging es in zahlreichen Vorträgen, Paneldiskussionen und Workshops.
Viele Menschen stehen angesichts einer Informationsfülle im Netz vor der Herausforderung, sich im Gesundheitswesen zurechtzufinden. Dabei, so wurde auf der Tagung deutlich, verfügt Studien zufolge jeder Zweite nur über eine eingeschränkte Gesundheitskompetenz und hat Probleme dabei, Informationen zu finden, zu sichten, zu bewerten und für die eigene Gesundheit zu nutzen. Die Zahlen, die für Deutschland gelten, lassen sich auch in der Tendenz auf Europa übertragen.
Das Ziel: Gesundheitskompetenz der Bevölkerung stärken
Die Allianz für Gesundheitskompetenz, 2017 vom damaligen Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe gegründet, hatte sich zum Ziel gemacht, die Gesundheitskompetenz der Bevölkerung zu stärken. Eingebunden ist eine große Zahl von Fachverbänden und Gesundheitsberufen, darunter auch die BZÄK und der KZBV. Die Partner der Allianz verpflichteten sich mit einer gemeinsamen Erklärung, in ihrem jeweiligen Zuständigkeitsbereich Maßnahmen zur Verbesserung des Gesundheitswissens zu entwickeln und umzusetzen.
2018 wurde (ebenfalls unter der Schirmherrschaft Gröhes) ein Nationaler Aktionsplan veröffentlicht - mit 15 Empfehlungen, um die Gesundheitskompetenz der Bevölkerung zu fördern. Dieser „Nationale Aktionsplan Gesundheitskompetenz“ geht auf eine Initiative der beteiligten Wissenschaftler Doris Schaeffer und Ullrich Bauer von der Universität Bielefeld, Klaus Hurrelmann von der Hertie School of Governance sowie Kai Kolpatzik vom AOK-Bundesverband zurück.
Und ein nationales Gesundheitsportal mit geprüften Infos
Ein zentraler Baustein der Initiativen: ein nationales Gesundheitsportal mit qualitätsgesicherten Informationen. Mitte 2020 will das Bundesgesundheitsministerium das lange angekündigte neue nationale Gesundheitsportal jetzt starten. Das hat die parlamentarische Staatssekretärin in BMG, Sabine Weiss, auf der Fachtagung angekündigt. Das Portal soll qualitätsgesicherte und evidenzbasierte Informationen bieten. Gesundheitsinformationen sollen im Netz leichter auffindbar werden und als seriös erkennbar sein.