Empfehlungen zur Vorbereitung auf Herbst und Winter

RKI hält Herdenimmunität für unwahrscheinlich

pr
AHA-Regeln und impfen, impfen, impfen: Das Robert-Koch-Institut (RKI) hält eine Herdenimmunität für unwahrscheinlich. Das Virus werde nicht mehr verschwinden.

Grundsätzlich empfiehlt das RKI, die Basis-Maßnahmen gegen die Pandemie – das Tragen von Masken, Lüften und andere AHA-Regeln - bis zum Frühjahr 2022 beizubehalten. Das sei besonders dann wichtig, wenn vulnerable Gruppen dabei sind, etwa im Nahverkehr oder in Innenräumen.

Herdenimmunität ist unwahrscheinlich

Eine Herdenimmunität hält das RKI für nicht wahrscheinlich. Es sei davon auszugehen, dass das Virus nicht mehr verschwinden oder komplett ausgelöscht werde.

Infektionswelle zum Herbst und Winter

Das RKI skizziert daher Handlungsempfehlungen und Szenarien für eine zu erwartende steigende Infektionswelle zum Herbst und Winter. Die aktuell entspannte Infektionslage solle jetzt genutzt werden, um präventive Maßnahmen vorzubereiten, sodass die Anzahl schwerer Krankheitsverläufe, Todesfälle und die Belastung für das Gesundheitswesen klein gehalten und bevölkerungsbezogene Maßnahmen minimiert werden können.

Wichtiger Faktor für das RKI ist dabei eine möglichst hohe Impfquote, insbesondere unter den Älteren und weiteren von der STIKO definierten Personengruppen mit besonderer Indikation. In sozioökonomisch benachteiligten Gebieten sollten aufsuchende Impfangebote erfolgen, in Regionen mit zu erwartendem Ausbruchsgeschehen Schwerpunktimpfungen durchgeführt werden. Auffrischungsimpfungen für Ältere und für Risikogruppen sollten jetzt bezüglich der Beschaffung und Organisation des Impfstoffs geplant und vorbereitet werden. Auch in Schulen sollten „bauliche, strukturelle, organisatorische und technische Maßnahmen“ intensiviert und bis zum Ende der Sommerferien abgeschlossen werden.

Für den ambulanten und stationären Sektor empfiehlt das RKI umfangreiche Vorbereitungen und Investitionen. Hierzu gehören eine Stärkung der personellen Ressourcen, Vorbereitung einer Teststrategie, die Bevorratung mit ausreichend persönlicher Schutzausrüstung und von MNS zur Umsetzung eines kontinuierlichen Tragens von MNS bei Personal und Besuchern sowie Monitoring und Verbesserung der Luftqualität in Räumen.

Die Vorstellung einer Herdenimmunität im Sinne einer „Elimination oder Eradikation“ des Virus hält das RKI für unwahrscheinlich und nennt als mögliche Gründe: eine Reduktion der Impfeffektivität durch neue Virusvarianten, neue Varianten mit höherer Übertragbarkeit, erneute Infektionsimporte aus dem Ausland oder die zunehmende Öffnung von Settings mit höchster Ansteckungsgefahr.

Das Fazit des RKI: Eine breite Grundimmunität werde vermutlich im Herbst/Winter 2021/2022 noch nicht erreicht sein, weil die erwartbaren Impfquote von rund 70 bis 80 Prozent unter den Erwachsenen hierzu noch nicht ausreichen werde. Durch weitere Impfungen sowie Infektionen sei zu erwarten, dass die Grundimmunität in der Bevölkerung in den Folgejahren zunehmend stabiler und die saisonalen Wellen damit kleiner würden.

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