Rückenschmerzen: Zahnmedizinisches Personal ist besonders betroffen
Arbeitsbedingte Muskel-Skelett-Erkrankungen sind in der zahnärztlichen Berufsgruppe weit verbreitet. Dabei zeigen zwei aktuelle Studien, dass fast jede Dentalhygienikerin und die Mehrheit der ZahnärztInnen darunter leiden. Sie stellen nicht nur eine psychische Belastung dar, sondern können auch zu Fehlzeiten, finanziellen Ausfällen oder sogar Berufsunfähigkeit führen.
Arbeiten mit Lupenbrille könnte Nackenschmerzen vorbeugen
Laut Studie wurde das Auftreten von Muskel- und Skeletterkrankungen nicht von der Art der Sitzgelegenheit beeinflusst, obwohl vorangegangene Studien bereits Hinweise darauf gaben. So könnte der Sattelstuhl durch seine ergonomischere Haltung eine präventive Wirkung haben. Ebenso wenig zeigten sich bei zahnärztlichen Teilnehmenden positiven Effekte beim regelmäßigen verwenden einer Lupenbrille. Nur bei DH, die regelmäßig mit einer Lupenbrille arbeiten, traten Nackenbeschwerden weniger häufig auf – der Effekt war jedoch nicht statistisch signifikant. Der größere Abstand zum Arbeitsbereich ermöglicht eine aufrechtere und ergonomischere Haltung, schreiben die AutorInnen, was einer Überlastung der Nackenmuskulatur entgegenwirken kann.
Die Schlussfolgerung aus beiden Studien lautet, dass Prävention bereits in der Ausbildung begonnen werden sollte. Ergonomische Schulungen sind zwar bereits Bestandteil der Lehre, sollten aber noch mehr Raum einnehmen, so die AutorInnen. Vergrößerungshilfen und passende Bestuhlung können helfen, ergonomischer zu arbeiten, heißt es. Sollte eine Verkürzung der Arbeitszeit am Stuhl nicht möglich sein, sollten immerhin regelmäßige Pausenzeiten eingehalten und Dehnübungen durchgeführt werden, die Beschwerden mildern können.
https://onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1111/idh.12596 _blank external-link-new-windowhttps://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/33800193/ _blank external-link-new-window