Burkholderia-cepacia-complex-Infektionen bei Intensivpatienten

Rückruf von Octenidol md Mundspüllösung

mth/pm
Praxis
Im August kam es zu einer überregionalen Häufung von Burkholderia-cepacia-complex-Infektionen und -Besiedlungen bei Intensivpatienten. Als Expositionsquelle kommt laut Robert Koch-Institut (RKI) die Octenidol® md Mundspüllösung infrage.

Dem RKI liegen Berichte von 16 Patienten aus drei verschiedenen Kliniken in zwei Bundesländern vor. Zwei Patienten mit bekannter schwerer Grunderkrankung sind gestorben.

Medizinprodukt wird freiwillig zurückgerufen

Als wahrscheinliche gemeinsame Expositionsquelle kommt laut RKI Octenidol® md Mundspüllösung (vertrieben durch die Schülke & Mayr GmbH, Chargennummer 1513962) infrage. Die betroffene Charge des Medizinprodukts wird seit Anfang August von der Herstellerfirma MPC International S.A., Luxemburg, aufgrund der Kontamination mit Burkholderia cepacia freiwillig zurückgerufen.

Ein Vergleich mittels Ganzgenomsequenzierung von Isolaten, die von zwei Patienten und aus einer Mundspüllösung der betroffenen Charge stammen, zeigt demnach eine weitgehende Identität der untersuchten Stämme.

Weitere Fälle bitte melden!

Weitere Fälle von nosokomialen Infektionen und Kolonisationen mit Burkholderia-cepacia-complex nach Exposition zu octenidol® Mundspüllösungen sollten nach Auffassung des RKI als Teil eines überregionalen nosokomialen Ausbruchsgeschehens betrachtet und entsprechend gemäß § 6 Absatz 3 des Infektionsschutzgesetzes (IfSG) gemeldet werden.

Die Meldung erfolgt nichtnamentlich an das zuständige Gesundheitsamt, die weitere Übermittlung an die Landesstelle und das RKI. Zur Meldung von Vorkommnissen mit Medizinprodukten sind die auf der Website des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte verfügbaren empfohlenen Formulare zu verwenden.

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