Studie aus Südkorea

Schlafmangel kann das Risiko für CMD erhöhen

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Zahnmedizin
Eine Studie aus Korea zeigt: Schlafmangel kann sich negativ auf craniomandibuläre Dysfunktionen (CMD) auswirken, den Therapieerfolg beeinflussen und das Schmerzempfinden erhöhen.

Forschende aus Korea haben den Zusammenhang von CMD und Schlafstörungen untersucht. Sie kommen zu dem Ergebnis, dass Schlafstörungen nicht nur eine Begleiterscheinung von CMD sein können, sondern auch im Sinne einer Komorbidität Einfluss auf die den Krankheitsverlauf und die Therapie haben können. Neben chronischem Schlafmangel spielen auch erhöhte Entzündungsmediatoren und Stresshormone eine Rolle.

Entzündungsparameter konnten Behandlungserfolg voraussagen

Für die Studie wurden das Blut von 63 Frauen mit einem Durchschnittsalter von 24 Jahren auf Entzündungsmediatoren untersucht. Überdies wurden CMD-Symptome, Schmerzintensität, Komorbiditäten und Schlafgewohnheiten erfasst. Die Teilnehmerinnen wurden dann anhand ihrer Schlafdauer der letzten 30 Tage (kurz (< 6 h), mittel (6-8 h) oder lang (> 8 h)) in Gruppen unterteilt. Die Ergebnisse zeigen, dass bei Patientinnen der Langschlafgruppe die Noradrenalinspiegel niedriger waren und weniger Schmerzen auftraten, während in der Kurzschlafgruppe die CMD-Behandlung zu einer vergleichsweise geringeren Schmerzreduktion führte. Darüber hinaus konnten Blutsenkungsgeschwindigkeit und Interleukin-1beta, -4 und -8 Spiegel den Behandlungserfolg voraussagen.

Die AutorInnen schlussfolgern, dass Schlafmangel das Risiko für das Auftreten von CMD erhöhen und die Schmerzen verstärken kann. Dies könnte durch eine „Dysregulation des Immunsystems als Bindeglied zwischen schlechter Schlafqualität und erhöhten Schmerzwerten“ erfolgen, erklären Kim et al. [2023]. Aus schlechtem oder zu kurzem Schlaf resultiere auch erhöhter psychischer Stress und die Ausschüttung von Entzündungsmediatoren. Diese könnten sowohl den Cortisol- als auch den Adrenocorticotropin-Spiegel erhöhen, was die Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren-Achse (HPA) aktiviere. Letztere sei dann für das erhöhte Schmerzempfinden verantwortlich. Bei ausreichender Schlafdauer werde die HPA hingegen eher unterdrückt.

Bei der Interpretation der Ergebnisse sollte allerdings berücksichtigt werden, dass nur Frauen an der Studie teilgenommen haben. Überdies war die Probandinnen-Zahl sehr gering und es gab eine hohe Drop-out Rate. Dennoch empfehlen die Autoren, die Schlafdauer und -qualität im Rahmen einer CMD-Behandlung zu berücksichtigen.

Kim Y, Son C, Park YK, Jo JH, Park JW. Sleep duration and inflammatory mediator levels associated with long-term prognosis in temporomandibular disorders. J Oral Rehabil. 2023 May 10. doi: 10.1111/joor.13494. Epub ahead of print. PMID: 37164342.

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