Schlechte Mundgesundheit bei Kindern im NHS-System
Trotz neuer Regierungsinitiativen zur Verbesserung der Mundgesundheit britischer Kinder bleibt die Kariesbelastung hoch. Eine aktuelle Analyse der Initiative „Child of the North“ zeigt, dass Kinder in benachteiligten Regionen Englands noch immer dreimal häufiger wegen Zahnextraktionen ins Krankenhaus eingeliefert werden als Gleichaltrige aus wohlhabenderen Gegenden.
Verpasste Schultage durch Zahnbehandlungen
Darüber hinaus sind Kinder aus den am stärksten benachteiligten Gebieten mehr als doppelt so häufig von Karies betroffen wie Kinder aus privilegierten Regionen. Insgesamt weisen 26,9 Prozent der Fünfjährigen kariöse Läsionen auf – und allein in West Yorkshire gingen in einem Schuljahr an neun Schulen 950 Unterrichtstage aufgrund zahnmedizinischer Behandlungen verloren.
Der Bericht „Improving Children’s Oral Health Update: Integrated Health and Education Solutions“ würdigt zwar neue staatliche Programme – etwa das nationale beaufsichtigte Zähneputzen, die geplante Fluoridierung des Trinkwassers im Nordosten Englands oder Werbebeschränkungen für ungesunde Lebensmittel. Dennoch zeigen die Daten laut den Autoren Prof. Dr. Peter Day (Universität Leeds) und Prof. Dr. Zoe Marshman (Universität Sheffield), dass die bisherigen Maßnahmen nicht ausreichen, um die Ungleichheiten in der Mundgesundheit zu beseitigen.
Das beaufsichtigte Zahnputzprogramm erreichte seit seinem Start im März 240.000 Kinder in Schulen und Kitas, langfristig sollen es bis zu 600.000 werden. Entscheidend für den Erfolg sei laut Day die aktive Beteiligung von Bildungseinrichtungen, da sich Präventionsmaßnahmen auch positiv auf Schulreife, Anwesenheit und Lernleistung auswirken könnten.
Marshman betont, dass sich die Mundgesundheit von Kindern in Großbritannien seit fast zehn Jahren kaum verbessert habe. Fortschritte seien nur durch enge Zusammenarbeit zwischen Gesundheitswesen, Bildungseinrichtungen und Eltern zu erwarten.




