Schwangere geben die Infektion wohl nicht an ihr Baby weiter
Die Krankheit verlief demnach bei den Schwangeren ähnlich wie bei den nicht schwangeren Frauen. Für ihre Untersuchung, die jetzt im Lancet veröffentlicht wurde, analysierten die Forscher klinische Berichte, Laborergebnisse und Brust-CT-Scans bei neun schwangeren Frauen im dritten Trimester, die sich mit
infiziert hatten.
Keine der Patientinnen hatte Grunderkrankungen
ie Altersspanne der Patientinnen betrug 26 bis 40 Jahre, bei Aufnahme waren die Frauen von 36 Wochen bis 39 Wochen plus 4 Tage schwanger. Keine hatte Grunderkrankungen wie Diabetes, chronische Hypertonie oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Eine Frau litt jedoch seit der 27. Schwangerschaftswoche eine Schwangerschaftshypertonie, während eine andere nach der 31. Schwangerschaftswoche eine Präeklampsie entwickelte. Beide Patientinnen waren in einem stabilen Zustand. Zusätzlich wurde bei einer Frau bei der Aufnahme in das Krankenhaus eine Influenzavirusinfektion festgestellt
Die Forscher beobachteten auch, ob die Mütter die Erkrankung noch vor der Geburt an ihre Kinder weitergeben könnten. Dazu wurden aus der Nabelschnur und dem Fruchtwasser Proben genommen und Rachenabstriche bei den Neugeborenen durchgeführt. Nach der
wurden Muttermilchproben entnommen und ebenfalls getestet.
Die Schwangeren zeigten dieselben Symptome wie die anderen Patientinnen
Sieben Patientinnen litten an Fieber, vier an Husten, drei an Muskelschmerzen, zwei an Halsschmerzen und zwei an Unwohlsein. Fünf der erkrankten Frauen hatten eine Lymphopenie, also eine verringerte Anzahl von Lymphozyten im Blut. Drei hatten eine erhöhte Aminotransferase-Konzentration, die eine Lebererkrankung andeuten könnte. Keine der Frauen entwickelte in den folgenden Tagen eine schwere Lungenentzündung oder starb.
Alle Kinder wurden gesund geboren
Alle neun Patientinnen brachten ihr Kind im dritten Trimester per Kaiserschnitt zur Welt. Bei zwei Neugeborenen wurde fetaler Distress beobachtet. Alle Babys wurden lebend geboren, alle hatten einen Apgar-Score von 8 bis 9 eine Minute nach der Geburt und von 9 bis 10 fünf Minuten nach der Geburt (Bewertung des Gesundheitszustands der Neugeborenen, 10 ist der beste Wert).
Alle Proben aus dem Fruchtwasser, der Nabelschnur, der Muttermilch und Abstiche der Neugeborenen wurden negativ auf das Virus getestet. Den Autoren zufolge müssen größere Studien die Ergebnisse jedoch bestätigen.
Viele schwangere Frauen erkrankten damals schwer an SARS
Sequenzähnlichkeit von SARS-CoV-2 mit SARS: bis zu 85 Prozent
Chen H, Guo J, Wang C, et al. Clinical characteristics and intrauterine vertical transmission potential of COVID-19 infection in nine pregnant women: a retrospective review of medical records. Lancet. March 2020. doi:10.1016/S0140-6736(20)30360-3https://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736(20)30360-3/fulltext _blank - "Link zum originalen Abstract"